EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Szilvia Klaus gewählt

Das Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg hat am Montag, den 29. April in einem Wahlgottesdienst Szilvia Klaus einstimmig auf die Pfarrstelle im 2. Pfarrbezirk der Gemeinde gewählt.

Szilvia Klaus wurde am 29. April auf die 2. Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg gewählt.

„Ich freue mich, dass die Pfarrstelle jetzt wieder besetzt wird und damit die lange Vakanzzeit endet“, erklärt Superintendent Andreas Schulte. Und auch Michael Schmidt, Vorsitzender des Presbyteriums freut sich, dass das Presbyterium die neue Pfarrerin einstimmig gewählt hat.

    

Lange Vakanzzeit

Seit dem 1. September 2019 war die 2. Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg vakant. Pfarrer André Graf hatte damals eine Pfarrstelle in Namibia übernommen.

Ein Jahr später begann Pfarrerin Nele Kaiser ihren Probedienst in der Gemeinde, bis sie im Mai 2023 auf eine Pfarrstelle in Münster gewählt wurde.

In den letzten Monaten hat vor allem Pfarrer Reinald Martin-Bullmann die Vakanzvertretung in der Gemeinde wahrgenommen.

       

Keine Unbekannte

Jetzt übernimmt Pfarrerin Szilvia Klaus die Pfarrstelle. Pfarrerin Klaus ist in der Gemeinde keine Unbekannte. Seit Oktober 2023 hat sich die neue Gemeindepfarrerin schon ehrenamtlich in Milspe und Rüggeberg engagiert: „Ich habe Gottesdienste und Andachten gehalten und im Ausschuss mitgearbeitet, der an einer neuen Gemeindekonzeption gearbeitet hat“, erzählt Pfarrerin Klaus.

Im August 2023 hat sie erste Gespräche mit der Gemeindeleitung und dem Superintendenten geführt und ihr Interesse an der 1. Pfarrstelle signalisiert, die nur noch als halbe Stelle besetzt werden soll und die zuvor Pfarrer Christoph Grefe innehatte.

„Leider hat sich die Ausschreibung länger hingezogen, als ich gehofft habe. Deshalb habe ich mich nach intensiven Gesprächen auch mit Superintendent Schulte auf die 2. Pfarrstelle beworben, die ja eine 100%-Stelle ist“, erklärt Pfarrerin Klaus.

Da ihr Ehemann Michael Klaus seit August 2022 eine volle Pfarrstelle in Gevelsberg bekleidet, ist Szilvia Klaus gespannt, wie die beiden ihre Pfarrstellen organisiert bekommen, ohne dass das Familienleben zu kurz kommt. „Das wird sicher sehr sportlich“ sagt Silvia Klaus.

     

Erste Gemeindepfarrerin in Milspe-Rüggeberg

Dass Szilvia Klaus die erste Frau auf einer Gemeindepfarrstelle in der Gemeinde Milspe-Rüggeberg ist, macht sie schon ein wenig stolz: „Ich bin ja nicht nur die erste Frau als Gemeindepfarrerin, sondern auch die erste Gemeindepfarrerin mit Migrationshintergrund.“ Szilvia Klaus ist Ungarin. „Ich bin am 17. Januar 1975 in Miskolc geboren und später in Sárospatak auf eine christliche Schule gegangen“, erzählt Szilvia Klaus. „Von Zuhause aus bin ich nicht christlich sozialisiert.“ Mit 15 Jahren fand sie zum christlichen Glauben und ließ sich taufen. Nach der Schulzeit studierte Pfarrerin Klaus auch in Sárospatak Evangelische Theologie. Sárospatak beschreibt Szilvia Klaus als eine traditionsreiche Stadt mit einer langen Geschichte, die aber immer auch weltoffen und international war. So war es auch selbstverständlich, dass in den Schulen Fremdsprachen gelehrt wurden. Szilvia Klaus hat deshalb schon in der Schule Deutsch gelernt. Diese Sprachkenntnis kam ihr dann 1997 zugute, als sie ein Stipendium erhielt, um in Bielefeld-Bethel für ein Jahr zu studieren. In Bethel lernte sie dann auch ihren späteren Ehemann kennen (und lieben). Zurück in Ungarn legte sie 1999 das erste theologische Examen ab, um danach noch einmal für ein Jahr nach Bethel zu gehen.

Im Jahr 2000 haben dann Szilvia und Michael Klaus geheiratet. Danach ging das Ehepaar im Herbst 2000 nach Ungarn. Während Michael Klaus bis Herbst 2001 ein Gemeindepraktikum in der deutschsprachigen Gemeinde in Budapest bei Pfarrer Andreas Wellmer machte, absolvierte Szilvia Klaus zur gleichen Zeit in einer ev. Reformierten Gemeinde in Budapest ihr Vikariat.

     

Von Ungarn nach Hessen

Gemeinsam fanden dann die beiden eine neue Heimat in der Ev. Kirche Kurhessen-Waldeck, wo Szilvia und Michael Klaus im Oktober 2003 gemeinsam ordiniert wurden. Fast 20 Jahre (bis auf die beiden Elternzeiten für ihre zwei Kinder) hat dann Szilvia Klaus im damaligen Kirchenkreis  Schlüchtern (ab 2020 Kirchenkreis Kinzigtal), zuletzt in Steinau als Pfarrerin gearbeitet.

„Ich habe immer schon gerne mal über den Tellerrand geschaut“, erzählt Szilvia Klaus. „Deshalb war ich auch zuletzt stellvertretende Landessynodale in Kurhessen-Waldeck und habe im Kooperationsraum mit unseren Nachbargemeinden Leitungsverantwortung übernommen.“ Daneben bringt Pfarrerin Klaus jede Menge Erfahrungen in Gremienarbeit mit.

Jetzt geht Szilvia Klaus offen und mit Respekt an ihre neue Pfarrstelle ran.

Szilvia Klaus versteht sich als Europäerin: „Ich hoffe einfach, dass ich mit meiner internationalen Erfahrung für und in der Gemeinde bereichernd bin.“

Wenn sie in ihrer Freizeit nicht gerade von Spaghetti-Eis mit Sahne träumt, wandert sie gerne oder liest ein gutes Buch.

    

Zwei Wochen Einspruchsfrist

In den nächsten zwei Wochen gilt noch eine Einspruchsfrist, die an den kommenden beiden Sonntagen in den Gottesdiensten abgekündigt wird. Wenn dann Szilvia Klaus schriftlich die Wahl annimmt und das Landeskirchenamt der Ev. Kirche in Westfalen (EKvW) die Wahl genehmigt, kann Szilvia Klaus ihren Dienst in Ennepetal aufnehmen. Wann genau Pfarrerin Klaus offiziell in ihr Amt eingeführt wird, steht aber noch nicht fest.