Biblische Texte werden im Gottesdienst und auch im Konfirmandenunterricht und im schulischen Religionsunterricht vorwiegend in kleinen Portionen serviert. Dabei geht aber der Gesamtzusammenhang der biblischen Bücher verloren.
Die beiden Veranstaltungen zum Markusevangelium wollen deshalb die Erzählung des Markusevangeliums als Ganze darstellen und interpretieren und auch über den Stand der literarischen und historischen Forschung informieren.
Als Textgrundlage wird das Frankfurter Neue Testament dienen, ein aktuelles interdisziplinäres Übersetzungsprojekt, das der Neutestamentler Stefan Alkier und der Altphilologe Thomas Paulsen ins Leben gerufen haben. Sie übersetzen die Texte unter Ausblendung kirchlicher Übersetzungstraditionen mit aktuellen philologischen Kriterien ganz neu und kommen dabei zu Ergebnissen, die die Texte neu hören lassen. Die beiden Abende werden auch durch Lesungen größerer Abschnitte aus dem Markusevangelium einen Eindruck dieser Neuübersetzung vermitteln. Es wird genügend Raum gegeben werden, um über die Erzählung des Markusevangeliums gemeinsam zu sprechen und auch die neue, teilweise auch befremdliche Übersetzung zu diskutieren.
Dr. Stefan Alkier ist seit 2001 Professor für Neues Testament und Geschichte der Alten Kirche. Er publizierte unter anderem Bücher über Wunder und Auferweckung, aber auch über die Geschichte der Bibelauslegung und nicht zuletzt über das reformatorische Schriftprinzip und über die Relevanz biblischer Texte in den Problemlagen der Gegenwart. Er arbeitet in ökumenischer Absicht eng mit römisch-katholischen und orthodoxen Bibelwissenschaftlern zusammen. Zudem ist er Hauptherausgeber für den Neutestamentlichen Teil des von der Deutschen Bibelgesellschaft getragenen online Lexikons wibilex.de.
„Was das Markusevangelium erzählt – und was nicht!“ am 08. und 22.Mai jeweils 19.00 – 20.30 Uhr im Martin-Luther-Haus, Gevelsberger Straße 3, 45549 Sprockhövel (Haßlinghausen).
Eintritt frei.
Keine Anmeldung erforderlich.