Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung
Seit dem 1. Februar 2022 arbeiten Anja Kersting und Peter Unger als Multiplikations- und Präventionsfachkräfte zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in den Ev. Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm.
„Wir nehmen in unseren Kirchenkreisen und Gemeinden das Thema Schutz vor sexualisierter Gewalt sehr ernst und setzen uns entsprechend in gemeinsamer Verantwortung dafür ein. Deshalb haben wir auch zusammen diese beiden Stellen geschaffen“, erklärt der Schwelmer Superintendent Andreas Schulte.
Sexuelle Gewalt und Belästigung geschieht im Geheimen und rechnet mit dem Schweigen der Betroffenen und des Umfeldes.
Sexuelle Gewalt und Belästigung ist „schambesetzt“ und macht deshalb sprachlos. Sexuelle Gewalt und Belästigung richtet sich vor allem gegen Frauen, Kinder und Jugendliche. Sie findet in allen sozialen Milieus statt und macht auch keinen Halt vor der Kirchentür.
Auch die Kirche ist ein Bereich, in dem Abhängigkeitsverhältnisse in grenzüberschreitender Weise ausgenutzt werden, in dem sexuelle Gewalt und Belästigung geschieht.
Für den nachhaltigen Schutz vor Sexualisierter Gewalt halten wir es für zentral und wichtig, uns darüber Gedanken zu machen, wie wir mit dem Thema Sexualität in der evangelischen Kirche umgehen wollen.
„Sexualität ist ein wichtiger Teil der Schöpfung des Menschen als Ebenbild Gottes.
Daher ist es auch Aufgabe der Gemeinde- und Jugendarbeit, die Entwicklung der sexuellen Identität und Selbstbestimmung zu begleiten und zu schützen.
Dies sollen Haupt-, Ehrenamtliche und Leitung als ihre Aufgabe im Sinne des Evangeliums begreifen!“
Unter dieser Prämisse beraten und begleiten wir die Gemeinden des Gestaltungsraumes dabei, ein Schutzkonzept gegen Sexualisierte Gewalt zu erstellen. Ein solches Schutzkonzept bezieht sich auf die Aufgaben der Prävention, Intervention und Aufarbeitung.
Der Vorgang ist als fortlaufender Prozess zu verstehen, der zu einer „ Kultur der Achtsamkeit“ führen und diese erhalten und weiterentwickeln soll. Es geht darum, zu benennen, was für die Gemeindearbeit wichtig ist, zum Thema Sexualität sprachfähig zu werden und mögliche Gefährdungen schon im Vorfeld zu erkennen und die Wahrscheinlichkeit sexualisierter Übergriffe bestmöglich zu reduzieren. Ein zentraler Aspekt dabei ist, dass Strukturen, Abläufe und Kommunikationswege aller Arbeitsbereiche der Gemeinde transparent werden.
Weiteres zum Thema finden Sie hier:
Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS):
https://www.diakonie-rwl.de/fuvss ,
Daniela Fricke,Kirchenrätin, Landeskirchliche Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung
https://kirchenkreis-schwelm.de/artikel/10-februar-2022_schutz-vor-sexualisierter-gewalt