EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Abwarten und Tee trinken ...

Nun fängt sie wieder an, die Zeit des Wartens. Erwartungsvoll und freudig haben wir zuhause die Kisten mit dem Adventsschmuck ausgepackt. Die Kinder haben ihre Adventskalender in der Küche aufgehängt, der Adventskranz mit den vier dicken roten Kerzen steht auf dem Wohnzimmertisch, der Weihnachtsstern ist aufgehängt. Gemeinsam überlegen wir, was wir bis Weihnachten noch alles zu erledigen haben: Plätzchen backen, Geschenke basteln und einkaufen, Sterne basteln für den Weihnachtsbaum und natürlich jeden Tag eine Adventsgeschichte lesen. Es knistert praktisch in der Luft - so spannend sind diese Tage.

 

Es gibt viele gute Bräuche, die uns das Warten auf Weihnachten verkürzen und in uns die Vorfreude auf Weihnachten wecken. Warten kann schön sein, verheißungsvoll ...

Ganz anders als das Warten an einiger zugigen Bushaltestelle oder mit Blick auf den Uhrzeiger, der sich anscheinend gar nicht bewegen will.

Die Adventszeit mit ihren Bräuchen lädt uns ein, die Ankunft Gottes in unserer Welt zu erwarten. Sie lädt uns ein, bewusst darauf zu warten, dass Gott sich zeigt. Also einfach abwarten und Tee trinken? Die Hände ruhen lassen und alles von Gott erwarten? Den alten Verheißungen vom Friedensfürst nachsinnen? Gar nichts vorbereiten, einkaufen, backen, verpacken?

 

Ja. Nur warten, abwarten, erwarten!

 

Ein paar Minuten der Stille und der Besinnung können uns helfen, die kindliche Vorfreude auf Weihnachten in uns zu wecken, uns wieder empfänglich zu machen, für die Botschaft der Engel, die den Frieden auf Erden verkünden. Und wir können sie wiederentdecken, diese uralte Sehnsucht nach Frieden, nach Gottes Gegenwart in unserer Welt.

Dann kann es Weihnachten werden in uns, in unserer Familie. Und dann geben wir den alten und liebgewonnen Bräuchen im Advent wieder neuen Sinn und spüren, wie sich eine Freude in uns ausbreitet, die am Heiligen Abend zu ihrem Ziel kommt. Vielleicht bei einer Tasse Tee, vielleicht bei einem selbstgebackenen Plätzchen.

 

Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche und gesegnete Adventszeit!

 

Ihre

Sandra Thönniges

Pfarrerin in Gevelsberg und Silschede