Es ist gut zu wissen, dass Jesus die Traurigkeit seiner Jüngerinnen und Jünger ernst genommen und ausgehalten hat. Sie dürfen in seiner Gegenwart traurig sein. Jesus versteht das sehr gut: "Ihr habt nun
Traurigkeit!" Ausgelöst ist die Traurigkeit seiner Jüngerinnen und Jünger durch die Ankündigung, dass Jesus sie verlassen wird. Es ist die Nacht vor seiner Gefangennahme, vor seinem Leiden und Sterben am
nächsten Tag. Jesus wird durch den Tod von ihnen getrennt werden. Das macht sie natürlich traurig. Die Jüngerinnen und Jünger damals kennen den Tod nur als definitives Ende, als Abbruch zwischenmenschlicher
Beziehungen, als hoffnungsloses Aus und Vorbei.
Jesus korrigiert behutsam diese Auffassung des Todes und die damit verbundene Traurigkeit. Denn er will nicht, dass Menschen sich in ihrer Traurigkeit einrichten und darin verbleiben. Er will uns eine neue Perspektive aufzeigen - durch sein Kreuz und seine Auferstehung von den Toten. Seine Perspektive ist nicht Hoffnungslosigkeit, sondern eine Freude, die nicht mehr genommen werden kann. Die Traurigkeit begleitet seine Jüngerinnen und Jünger bis zu seinem Tod am Kreuz. Hier findet sie ihr Ende. Durch seine Auferstehung können sich traurige Menschen wieder freuen. Jesus begegnet ihnen wieder. Das ist eine Freude, die niemand nehmen kann.
Immer wieder begegnen mir Menschen, die sagen: "Wenn ich mich freue, kriege ich gleich einen Dämpfer. Warum soll ich mich noch freuen?"
Freude, die mir genommen werden kann, reißt Menschen oft nur tiefer in Traurigkeit. Aber das ist nicht die Freude, von der Jesus redet.
Freude, die niemand nehmen kann, ist mit einem ganz besonderen Wiedersehen verbunden. Ich kann dem auferstandenen Herrn schon hier und jetzt begegnen in seinem Wort und Sakrament, in der gottesdienstlichen
Gemeinde. Wer traurig ist, sollte es sich nicht nehmen lassen, die schönen Gottesdienste des Herrn zu feiern. "Euer Herz soll sich freuen", sagt Jesus.
Auf Wiedersehen am nächsten Sonntag!, freut sich
Pastor Uwe Hasenberg aus Gevelsberg.