Für das Erntedankfest finden sich in diesem Jahr je nach Kalender zwei unterschiedliche Termine. Einmal nach altkirchlicher Tradition der 1. Sonntag nach Michaelis, also der 30. September oder der 1. Sonntag im Oktober, der sich bei uns eingebürgert hat. Den Gemeinden ist das freigestellt, so kann in verschiedenen Bezirken an unterschiedlichen Terminen Erntedank gefeiert werden. Das hat auch sein Gutes. Es zeigt: Danken ist immer angesagt und eben keine Frage des Kalenders. Für uns Deutsche gilt dieser Aufruf besonders, da uns doch im Allgemeinen ein Hang zum Jammern oder Klagen auf hohem Niveau nachgesagt wird.
Danken und Denken hängen zusammen, nicht nur sprachlich. Wer dankt, denkt darüber nach, dass nicht alles selbstverständlich ist und ein Mensch nicht alles aus sich selbst heraus allein tun kann und muss. Wer dankt, kennt seine eigenen Grenzen und bejaht sie. Wer dankt hat den anderen im Blick. Christen sind dankbare Menschen, weil sie wissen, wem sie sich verdanken und wem sie danken können, Gott. Gott als Grund des Daseins, der die Welt und Menschen geschaffen hat und erhält. In der Bibel steht in Psalm 92: „ Wie schön ist es, Gott zu danken.“
Wem können Sie heute danken? Den Freunden für die Unterstützung in einer schwierigen Zeit, der Nachbarin für das selbstverständliche Blumengießen, dem Kind für das fröhliche Lächeln, das den Tag gleich ein wenig heller gemacht hat. Gründe zum Danken gibt es viele. Wer dankt, ist nicht allein .Stimmen Sie ein in den Chor derer, die danken und loben für das, was ihnen von Gott geschenkt wird.
Ob am 30. September, am 7.Oktober oder aber an einem anderen Tag. Hauptsache Danke.
Pfarrerin Martin