Ein Erlebnis der besonderen Art. Wir waren in Garmisch-Partenkirchen zum Wandern. Unsere kleine Ferienwohnung hatte einen Balkon, der uns einen Blick auf die Gipfel der Alpspitz und Zugspitze ermöglichte. Oft waren die Gipfel mit Wolken verhangen, so dass die Berge nur schemenhaft zu erkennen waren. An einem Abend aber war klare Sicht. Die Gipfel waren frei. Plötzlich blinkte aus der Ferne ein Licht zu uns herüber. Was war das? Zuerst dachte ich an einen Hubschrauber oder ein Flugzeug.
Mit dem Fernglas konnte ich dann sehen, um was es sich handelte. Das Kreuz auf der Zugspitze wurde von der untergehenden Sonne angestrahlt. Das Licht der Sonne reflektierte am Gipfelkreuz und sendete seine Strahlen in die nahe Stadt und das umliegende Land.
Auf Deutschlands höchstem Berg (2962 Meter) steht seit 1851 ein Gipfelkreuz.
Dort verblieb es über 100 Jahre. Wettereinflüssen und andere Beschädigungen machten es notwendig, das Gipfelkreuz zu erneuern. Das neue Kreuz ist 5 Meter hoch und wiegt 300 kg. 2009 wurde es erneut renoviert und neu vergoldet.
Nur 150 Gramm (!) Blattgold benötigte man, um das alte Gipfelkreuz in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Und dieser Glanz hat solch eine große Kraft, um bis in die 15 km entfernte Stadt seinen Glanz erstrahlen zu lassen. Nur 150 Gramm Gold, eine kleine Hand voll, so wenig. Für mich ist das ein eindrückliches Bild: wenige Gramm Gold mit so viel Strahlkraft. Das Kreuz als christliches Symbol ist in unseren Tagen verblasst. Ich wünsche mir dagegen, dass wir Christen, denen das Kreuz als Symbol ihres Glaubens wichtig ist, diesen Glauben auch ausstrahlen und andere Menschen damit anstecken.
Armin Kunze