EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Guten Appeit

„Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch.“ Mit diesem Slogan wurde vor einigen Jahren für Agrarprodukte aus heimischer Herstellung geworben. Heute könnte man eher formulieren: „Aus deutschen Landen Gift auf den Tisch.“ Wenn es nicht gerade Gammelfleisch ist, dann werden uns dioxinvergiftete Eier serviert.

Harald Bertermann ist Öffentlichkeitsreferent im Evangelischen Kirchenkreis Schwelm

   

Ein neuer Lebensmittelskandal erregt die Nation. Neben Geflügelfarmen wurden anscheinend auch Schweinemast-, Milchvieh- und Rindermastbetriebe mit dioxinverseuchtem Tierfutter beliefert.

Natürlich handelt es sich hier um kriminelle Machenschaften, und mit Recht regen wir uns darüber auf. Selbstverständlich müssen die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Nur, wer sind die Verantwortlichen? Sind es die Futtermittelhersteller, die ihre Produkte falsch deklariert haben? Oder sind es die Landwirte, die am Futter sparen wollten? Im juristischen Sinne werden die Schuldigen gefunden und zur Rechenschaft gezogen, da bin ich mir sicher. Aber damit ist das Problem nicht gelöst. Der nächste Lebensmittelskandal kommt bestimmt.

Es sei denn, bei uns Verbrauchern setzt ein Umdenken ein. Denn wir tragen auch ein Stück Verantwortung dafür, was passiert. Wir greifen beherzt in die Supermarktkühltruhe, wenn das Suppenhuhn für 1,99 € angeboten wird. Aber fragen wir uns auch, warum das Huhn so billig ist? Solange wir unser Kaufverhalten von der Devise „Hauptsache billig“ leiten lassen, wird sich nicht viel ändern, da bin ich mir sicher. 

Wir beuten die Schöpfung aus und wundern uns, dass das für uns Konsequenzen hat. Aber mit unserem (Konsum-)Verhalten entziehen wir uns letztendlich unsere eigene Lebensgrundlage.

„Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ heißt es im 1. Buch Mose. Wir sollen Gottes gute Schöpfung bebauen und bewahren!

Es wird Zeit, dass wir umdenken, auch bei unserem Konsumverhalten.

 

Ihr

Harald Bertermann