EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Lasst Euch begeistern!

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

der fünfzigste Tag nach Ostern ist Pfingsten. 50 Tage nach der Kreuzigung des Jesus von Nazareth sind die 120 Männer und Frauen in Jerusalem gar nicht aufgefallen.

Uwe Hasenberg ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg

  

 

 

Wer erinnert sich schon an einen Simon Petrus und seinen Bruder Andreas aus Galiläa? Wem ist Maria schon aufgefallen, die Mutter eines Gekreuzigten? Jerusalem ist voll von Pilgern, die zum Wochenfest gekommen sind. Da fallen ein paar Fischer, Zöllner und Frauen nicht auf.

  

Doch das ändert sich um 09.00 Uhr morgens. Plötzlich kommt Wind auf und ein Luftzug weht ins Haus hinein. Aber es ist kein Durchzug, denn der Wind bleibt im Haus. Merkwürdig. “Wind kannst du nicht sehen, ihn spürt nur das Ohr / flüstern oder brausen wie ein mächtger Chor.” Was ist das für ein Phänomen?

 

Das ist der Heilige Geist. Er ist wie Wind. “Geist kannst du nicht sehen; doch hör, wie er spricht / tief im Herzen Worte voller Trost und Licht.” Die unauffälligen Männer und Frauen in Jerusalem haben den Heiligen Geist empfangen. Sie verlassen nun das Haus und verkündigen die frohe Botschaft von Jesus Christus. “Er ist nicht dem Tod überlassen. Diesen Jesus hat Gott auferweckt.” Sie predigen so, dass alle, die ihnen zuhören, die Botschaft auch verstehen können. Denn es sind nicht ihre Worte, sondern die Worte des Heiligen Geistes. Sie gehen zu Herzen, machen nachdenklich und ermutigen. Und viele Hörerinnen und Hörer fragen: “Was sollen wir tun?”

  

Aber es gibt auch die Anderen. Die spotten: “Voll vom Heiligen Geist? Nein, voll vom süßen Wein. Das ist doch nicht der Heilige Geist. Das ist der Weingeist. Und sie sind auch nicht erfüllt, sondern abgefüllt.”

   

Dennoch ändert der Spott nichts daran, dass am Abend außer den 120 Männern und Frauen dreitausend weitere Menschen von Jesus Christus beGEISTert sind. Noch heute erinnern sich Menschen dadurch an einen Simon Petrus, seinen Bruder Andreas und an Maria.

  

Aber sie erinnern sich nicht nur. Sie bezeugen, dass der Heilige Geist auch heute noch wirkt. Wie? “Wind kannst du nicht sehen, aber, was er tut: / Felder wogen, Wellen wandern in der Flut. Geist kannst du nicht sehen, doch, wo er will sein, / weicht die Angst und strömt die Freude mächtig ein. Hergesandt aus Welten, die noch niemand sah, / kommt der Geist zu uns, und Gott ist selber da.” Das sind die Strophen eines schwedischen Pfingstliedes von Anders Frostenson.

  

Pfingsten ist das Fest, das die Angst vertreibt. Das ist inzwischen vielen Menschen bewusst geworden. Inzwischen sind 1/3 der Weltbevölkerung Christen. Und, was viele Europäer immer wieder überrascht, Tendenz weltweit steigend. Die Botschaft ist angekommen: “Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.” Das hat Paulus von Tarsus formuliert im 2. Brief an die Korinther (3,17). Und gegen die Unterdrückung der Freiheit hat er in einem anderen Brief (1. Brief an die Thessalonicher 5,19) geschrieben: “Den Geist dämpft nicht.”

In diesem Sinne:

Frohe Pfingsten.

Lasst Euch begeistern!,

ermutigt Euch Euer

Pastor Uwe Hasenberg aus Gevelsberg.