Am 7. Tag geht es darum, das alles nicht zu tun, es zu unterlassen. "Die Ruhe ist nicht der Gegensatz der Arbeit, sondern deren Vollendung. Wann ist ein Bild fertig? Etwa, wenn die Malerin den letzten Pinselstrich getan hat? Nein, denn dann weiß sie ja noch gar nicht, dass es der letzte Pinselstrich war. Erst wenn sie zurücktritt, das Werk betrachtet und als gut ansieht - dann ist es vollendet. Das Aufhören gehört zum Tun selbst. Es geht bei diesem siebten Tag um den Sabbat, den Schabbat. Dieser Tag ist ein besonderer Tag und darin ein heiliger und gesegneter.
Der Begriff "Schabbat" steht an dieser Stelle noch nicht, wohl aber das Verb schabat, welches "aufhören" bedeutet. Gottes Ruhe bringt die Schöpfung zum Abschluss. Die Schöpfung vollendet sich in einem Aufhören, einem Unterlassen. Nicht im ewigen Fortschritt, in der permanenten Steigerung (immer mehr, immer höher, immer weiter) liegt das Heil. Gottes Ruhe am siebten Tag, Vor-Bild des Schabbat, wird zum Vor-Bild eines Lebens, das im fortwährenden Machen nicht aufgeht." (J. Ebach: Bibelarbeit auf dem Ökumenischen Kirchentag, Berlin 2003)
Was heißt das für uns? Wir sind eingeladen, den Rhythmus anzunehmen, zu erkennen, dass Ruhe - also einmal aufzuhören - zu Gottes guter Schöpfung dazu gehört. Gesegnet ist der Ruhetag als besondere Zeit. Der Schabbat, der Ruhetag, ist keine bessere Zeit, aber eine besondere Zeit: Zeit der Unterbrechung, nicht des Nichtstuns. Als besondere Zeit ruht der Segen Gottes auf ihm.
Vielleicht sehen wir uns am 14. September in Schwelm zum Kreiskirchentag. Er steht unter dem Thema: "Heute Ruhetag - Gott sei Dank, es ist Sonntag".
Ihr
Hans Schmitt
Pfarrer in Schwelm