EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Karnevalistische Auslegung

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

der gestrige Sonntag war nicht nur „Karnevalssonntag“, er verweist mit seinem Wochenspruch aus dem Lukasevangelium schon deutlich in die Passionszeit. Da heißt es: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten vom den Menschensohn.“ (Lukas 18,31) Dieses Wort möchte ich mit Ihnen einmal „karnevalistisch“ bedenken:

Birgit Hasenberg ist Predigerin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

   

Zum dritten Mal kündigt Jesus an, /

in Jerusalem ist der Menschensohn dran.

Ausgeliefert in des Menschen Hände, /

wird ihm bereitet ein qualvolles Ende.

Von all dem weiß er Bescheid! /

Zu all dem ist er bereit!

 

Aber wie sieht es mit den Jüngern aus? /

Sie haben doch verlassen Familie und Haus,

um mit Jesus über das Land zu ziehen. /

Werden sie bei ihm bleiben und nicht fliehen?

 

Keiner seiner Getreuen, /

ob sie sich darüber ärgern oder freuen,

versteht den Sinn der Ankündigung des Herrn. /

So etwas hören sie nun einmal nicht gern.

Jeder versucht sein eigenes Leiden /

doch so gut wie möglich zu vermeiden.

Soll das denn bei Jesus anders sein? /

Lässt er sich darauf freiwillig ein?

Ja und Nein, denn dahinter steckt ein göttliches „Muss“, /

bringt es seinen Jüngern auch Ärger und Verdruss.

 

Doch noch sind Jesus und die andern /

dabei durch das ganze Land zu wandern.

Auf dem Weg nach Jerusalem, /

erfahren die Jünger von all dem.

Und sie können später bekunden, /

wie Jesus versorgt die Wunden,

die das Leben Menschen so schlägt /

und an denen es so schwer trägt.

Sie begegnen Kranken, /

die sich für Heilung bedanken.

Sie begegnen Taubstummen, /

die bald nicht mehr nur brummen,

sondern wirklich sprechen und hören, /

denn Jesus wird Hindernisse zerstören.

Aussätzige werden gereinigt, /

dass sie nicht mehr sind gepeinigt.

 

Dass Jesus kam, menschliches Leiden zu lindern, /

daran wollten ihn immer wieder Menschen hindern.

Ihnen ist die Begegnung mit Jesus nicht wichtig, /

wenn alles nur beim Alten bliebe, das wäre richtig.

Veränderungen zum Guten /

können wir doch der Welt nicht zumuten.

Warum sehen wir oft nicht ein, /

dass wir es sind - wir ganz allein,

die durch unser Verhalten /

andere davon abhalten,

Jesus persönlich zu begegnen, /

damit er selbst sie kann segnen.

Müssten wir uns nicht darum sorgen, /

dass die Menschen auch noch morgen

mit ihren Sorgen und Fragen /

die Begegnung mit Jesus wagen?

An Jesus glauben heißt vertrauen, /

fest auf seine Hilfe bauen.

 

Können das denn die Jünger verstehen, 7

wenn sie mit Jesus nach Jerusalem gehen?

Das Verständnis für das Leiden fehlt, /

die Aussicht darauf uns Menschen quält.

Doch die Freude über die Zuwendung unseres Herrn, /

die sollten wir immer wieder hören gern.

Darüber können wir uns freuen immer und überall /

und nicht nur beim Karneval.

Wer sich freuen kann, /

der stimme jetzt ein Loblied an.

Ein Lied, das davon sagt und singt, /

das der lebendige Herr in unser Leben dringt.

Sicher, es ist nicht immer einfach, /

wenn er kommt in unser Weh und Ach,

manchmal können wir - wie die Jünger - nichts verstehen, /

aber lasst es euch dennoch nicht entgehen,

denn unser Herr will uns schenken das Beste, /

und das nicht nur an irgendeinem Feste,

sondern an jedem neuen Tag, /

darüber man sich freuen mag.

Er will uns schenken sich selbst, sein Lieben und Leben, /

damit wir es einander weitergeben.

So denkt drüber nach und freut euch daran, /

denn Jesus ist der Mann, der helfen kann.

 

So rühmen wir Gott und seinen Namen! /

Die Andacht ist zu Ende und was noch folgt – ist: Amen!

 

Ich wünsche Ihnen  eine gesegnete Woche und eine gute Passionszeit,  

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg