Ich erinnere mich zumindest deutlich daran. Mit diesen Worten habe ich das Danken gelernt. Danken ist wichtig, denn es drückt Wertschätzung aus. Es macht deutlich, das, was ich geschenkt bekommen habe ist keine Selbstverständlichkeit. Vielleicht finden Sie Danken so wichtig, dass Sie diesen Wert auch an Ihre Kinder weiter gegeben haben. Ich habe es gemacht, wenn auch mit etwas anderen Worten. Es geht ja nicht darum, was „man“ tut, was möglich eine Pflichterfüllung ist, sondern um etwas Persönliches. Einer der „Danke-Tage“, die von der gesamten Gesellschaft begangen wird, ist der Muttertag. Entstanden ist er in einer Zeit, da das Mutter-sein selbstverständlich war und Frauen über das Mutter-sein definiert wurden. Gleichzeitig gab es aber keine Wertschätzung für die Arbeit und Leistung einer Mutter.
Wir verdanken diesen Tag Anna Marie Jarvis, einer Tochter, die, inspiriert von der eigenen Mutter, Mütter ehren wollte und sich für einen solchen Ehrentag eingesetzt hat.
Mütter ehren, das klingt irgendwie verstaubt und altmodisch. Wertschätzung gegenüber Müttern ist allerdings absolut angebracht. Auch heute noch erledigen Frauen den allergrößten Teil der Familienarbeit. Das ist nicht nur zeitlich und psychisch belastend, sondern wirkt sich später auch negativ auf die Rente aus. Wie lange hat es gedauert, bis Erziehungszeiten bei der Rente überhaupt angerechnet wurden und seien wir mal ehrlich, wie hoch werden sie bis heute angerechnet. Ein Ehrentag nützt da keiner Mutter, nur der Blumen- Parfum und Pralinenindustrie. Trotzdem lädt dieser Tag ein, immer wieder auf diese Missstände hinzuweisen und sich für mehr Wertschätzung einzusetzen.
Sie alle lade ich ein, Ihrer Mutter Ihr ganz persönliches „Danke“ zu sagen, auch ohne die oben genannten Industrien und nicht nur an diesem Sonntag, am Muttertag, sondern immer wieder.