Die Schriftstellerin Luise Rinser hat einmal gesagt: „Bete, und du wirst entdecken, daß Beten Sinn hat – und anders als durch Beten wirst du es nie entdecken.“
"Wie kann ich beten? Was sage ich Gott? Wie finde ich die richtigen Worte?" Ich bin überzeugt davon, dass jeder Mensch beten kann, denn alle Lebensthemen, alles, was mich gerade beschäftigt kann zum Gebet werden: Die Familie, meine Arbeit, die Diagnose, die mir Sorgen bereitet, die Kinder in der Schule. die alt gewordenen Eltern. Die Reihe ließe sich fortsetzten. Alles was mich bewegt: das Glück einer Begegnung, eine schöne Wanderung mit Freunden, auch die Last der Konflikte, meine Hoffnungen und Wünsche, meine Erwartungen und Befürchtungen können zum Gebet werden.
Beten bedeutet, die eigenen Gedanken zu Gott hin auszusprechen und sie bei ihm geborgen und gut aufgehoben zu wissen. Beten entlastet und befreit!
Aus dem Nachdenken, das einen nicht zur Ruhe kommen läßt, aus den ungeordneten Gedanken entstehen plötzlich Gebete. Worte, die sich an Gott richten und ihn persönlich ansprechen: Worte der Freude und des Dankes. Worte der Erleichterung, Klagesätze, Worte der Trauer und Enttäuschung. Auch Wut und Angst können zum Gebet werden. Sogar das einfache Seufzen ist ein Gebet, das Schluchzen und die stummen Tränen sind Gebete.
Ich habe erlebt wie unmittelbar und direkt Gebete klingen können. Sie fördern zu Tage, was uns zutiefst und im innersten bewegt.
Wann haben Sie, liebe Leserin und lieber Leser, zum letzten Mal gebetet? Es geht leichter als Sie denken. Dass was ihnen gerade durch den Kopf geht, vertrauen Sie es Gott an. Gott hört Sie – was immer Sie ihm sagen.
„Bete, und du wirst entdecken, daß Beten Sinn hat – und anders als durch Beten wirst du es nie entdecken.“
Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen mit dem Beten!
Pfarrer Armin Kunze, Ennepetal-Voerde.