(Es gibt jetzt Möglichkeiten, die Zeit zu überbrücken. Drei Stunden lang zusehen, wenn das Training einer Mannschaft im Fernsehen übertragen wird. Kein Spiel, keine Spannung – aber das Gefühl, daß bald etwas passieren wird.)
Ferienzeit. Viele Menschen sind an die Schulferien gebunden. Jetzt geht es bald in den Urlaub (wenn das Geld dieses Jahr dafür reicht). Zwischen den Urlauben: Ferienprospekte lesen, im Internet sehen, was es alles gibt, welche Angebote gemacht werden. Die langen Monate sind zu überbrücken – von den Ferien bis zu den Ferien!
Die Samstags-wap in der Hand zu halten, das heißt: Wochenende. Aber je nachdem, wann Sie das Blatt erhalten, ist das Wochenende schon wieder halb herum. Dann beginnt bald die Arbeitswoche mit dem Montag, das Warten auf das nächste Wochenende beginnt. Und zwischen den Wochenenden liegt eine „schwere“ Zeit, die überbrückt werden muß.
Leben Sie in den Zwischenzeiten? Genügt es Ihnen, wenn Sie nur am Wochenende, nur im Urlaub wirklich leben? Reicht das aus? Und bei aller Liebe für den Fußball oder einen besonderen Verein: Füllt das Spielereignis Ihren ganzen Alltag bis zum nächsten Spiel?
Da muß doch mehr sein. Jeder einzelne Tag Ihres Lebens soll gut gefüllt sein, an jedem Tag sollen Sie das Gefühl haben: „Das ist ein guter Tag für mich.“ Dann muß es aber mehr geben als die Bundesligaspiele, mehr als das Wochenende und den Urlaub! Gott schenkt uns ein gutes Leben. Da bin ich sehr sicher, denn er hat für die Menschen schon gesorgt, bevor es die Erfindung des Urlaubs gab. Er hat den Ruhetag geschaffen, damit die anderen sechs Tage der Woche wirklich gelebt werden können.
Urlaub und Fußball sind nette Dreingaben, das Leben ist mehr.
Ich wünsche Ihnen einen guten Sonntag, damit Ihnen das ganze Leben, also auch der Alltag Freude macht!
Ihr Pastor Helmut Kirsch