EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Fußball

Liebe Leserinnen und Leser,

am Fußball kommt man jetzt fast nicht mehr vorbei.

  

 

Am Freitag ist der Startschuss zur Europameisterschaft gefallen. Und die wirklichen Fans lassen sich die Freude am Fußball auch nicht nehmen. Ob es da zu Tätlichkeiten kommt, ob es fragwürdige Entscheidungen von Schiedsrichtern gibt, der Begeisterung setzt das kein Ende. Auch dass man sich manchmal darüber aufregen könnte, dass Millionensummen beim „Kaufen“ und „Verkaufen“ von Spielern bewegt werden, ändert nichts an der Freude am Spiel.

   

In den letzten Monaten gab es viele Zeichen dafür, dass beim „Geschäft“ Fußball auch nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Ohne die Namen zu nennen: Einige der ganz Großen haben nicht immer alles korrekt gehandhabt. Millionen sind geflossen; nicht nur beim ehrlichen Geschäft mit dem Ball, sondern auch um hinter den Kulissen zu schieben. Ich nenne das Stichwort „Katar“ – unter welchen Bedingungen werden dort Arbeiter ausgebeutet! Wie ehrlich ist die Vergabe der WM an Katar gelaufen?

   

Ich stehe dazu: Ich spiele gern, sehr gern Fußball.  Das Foto zeigt zwei Gevelsberger Pfarrer in einer Gruppe von Spielern, die sich regelmäßig jeden Freitag zum Fußball treffen.

Ich finde auch das spielerische Können der Profis beeindruckend. Dann kommt mir aber eine Frage: Alle Schlechtigkeiten des Fußballs, alle Fehler und alles menschliche Versagen schrecken die allermeisten Menschen nicht davon ab, weiterhin selber Fußball zu spielen oder mit Begeisterung den Spielen im Fernsehen oder auf dem Platz zu folgen.

   

Warum lehnen so viele Menschen den Glauben, die Frömmigkeit ab, weil in den Kirchen so viele Fehler gemacht wurden? Warum schüttet man den lieben Gott mit dem Bad aus? Hier wird nicht unterschieden zwischen Gott und seiner Liebe zu den Menschen und dem, was die Menschen manchmal daraus machen.

Da hat mal die Kirche Kreuzzüge gemacht. Da hat mal ein Pfarrer eine Trauung in ungeputzten Schuhen gehalten.

Und das ist schon Grund genug, um gleich Gott selber abzulehnen.

   

Wer vom Fußball begeistert ist, der lässt sich durch menschliches Versagen nicht vom Fußball abbringen. Ich wünsche mir von den Menschen, dass sie sich von Gott begeistern lassen und dass sie sich nicht durch menschliches Versagen von ihrem Glauben abbringen lassen!

   

Ich wünsche allen Fußballinteressierten eine spannende und faire EM! Ich wünsche allen Menschen gute Erfahrungen in ihrem Glauben!

Ihr Pfarrer Helmut Kirsch, Gevelsberg