EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Eine Liebeserklärung

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

an unserem gemeinsamen, freien Tag sind mein Mann und ich am Dienstag nach Köln gefahren. Wir wollten einfach mal ein wenig „Großstadtluft“ schnuppern. Und der Sonnenschein an diesem Tag hatte wohl nicht nur uns aus der Provinz an den Rhein gelockt. Schon am Hauptbahnhof waren wir umgeben von vielen lustig anzuschauenden Närrinnen. Die „fünfte Jahreszeit“ hält die Stadt fest in Händen. Doch waren in dieser Woche nicht nur die Karnevals-Artikel wichtig für den Umsatz, sondern auch alle Artikel rund um das Verliebtsein, denn schließlich ist doch am Montag wieder Valentinstag.

 

Pastorin Birgit Hasenberg ist Predigerin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

   

Auch wir ließen uns verlocken, die eine oder andere Kleinigkeit für den geliebten Menschen zu kaufen. Und warum auch nicht! Es ist gut, einander immer mal wieder ein Geschenk zu machen, um deutlich zu machen: Du bist mir wichtig!

Sicher, wir Menschen sind da sehr unterschiedlich, wenn es darum geht, der Liebe Ausdruck zu verleihen.

Ich denke an das alte Ehepaar Olga und Otto auf der Schwäbischen Alb. Als Olga sich nach  vielen Jahren eingestand, dass sie sich einfach mal ein liebes Wort oder eine liebe Geste von ihrem Otto wünschte – und ihm das dann auch erzählte, da schaute Otto sie nur ganz verdutzt an. „Aber Olga, was ist denn los mit dir? Wieso nur soll ich Dir jetzt auf einmal wieder sagen, dass ich Dich liebe? Ich habe Dir das doch auf unserer Hochzeit vor 53 Jahren gesagt und Dir damals versprochen, wenn sich daran etwas ändert, dann werde ich es Dich wissen lassen.“

Ich bin froh, dass mein Mann nicht so wortkarg ist wie dieser Otto. Denn mir wäre es entschieden zu wenig, mich immer nur an das „eine Mal“ vor vielen, vielen Jahren erinnern zu müssen.

Die Worte und Gesten der Liebe sind sicherlich unterschiedlich, doch – wenn wir ehrlich mit uns sind – dann wissen wir, kein Wort und keine Geste der Liebe zu empfangen, das ist unheimlich schmerzlich. Wir Menschen sehnen uns danach geliebt zu werden.

So hat der große Liebhaber des Lebens, der lebendige Gott, uns geschaffen. Und,  ER hat uns auch zuerst geliebt: „Darin besteht die Liebe; nicht, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsere Sünden.“ (1. Johannes 4,10)

Und wer mal wieder Sehnsucht danach hat, eine Liebeserklärung von seinem Gott zu hören, der kann ja einfach am Sonntag in den Gottesdienst gehen.

 

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg, Gevelsberg