Doch wie schön und friedlich kann es sein, den fallenden Schneeflocken zuzuschauen und sich von der neu entstehenden Winterlandschaft verzaubern zu lassen. Aber ist die Welt so friedlich, nur weil es schneit?
Es war einmal ein wunderschöner Wintertag, als ein kleiner Spatz mit der wilden Taube ins Gespräch kommt: „Sag mal, wieviel wiegt eigentlich eine Schneeflocke?“ Und die Taube, die schon überall herumgekommen war, antwortet ganz weltmännisch: „Kaum mehr als nichts.“ Und der Spatz meint darauf: „Wenn das so ist, dann muss ich dir eine ganz wunderbare Geschichte erzählen. Vor einigen Tagen saß ich auf einem Ast einer hohen Tanne – ganz nah am Stamm des Baumes – als es auf einmal zu schneien begann. Es schneite keineswegs heftig – es war eher so einer weißer, weicher, flockiger Schneefall – ohne jegliches Geräusch, ganz friedlich und wunderbar sanft. Und da ich gerade nichts anderes zu tun hatte, begann ich die Schneeflocken zu zählen, die sich auf den Nadeln und Zweiglein meines Astes niederließen. Ihre Anzahl waren ganz exakt 3.741.952 Schneeflocken. Als dann aber die 3.741.953te Schneeflocke auf den Ast fiel, - also wieder „kaum mehr als nichts“, – da brach der Ast mit lauten Getöse vom Stamm der Tanne ab.“ Als der Spatz das erzählt hatte, flog er davon – und die Taube blieb nachdenklich zurück. Und da sie schon seit Noahs Zeiten eine Expertin in dieser Frage war, sagte sie zu sich: „Vielleicht fehlt ja auch nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.“
„Suche den Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34,15) – so heißt die Jahreslosung für 2019 – und vielleicht macht ja in diesem Jahr genau Ihr Einsatz für ein friedliches Miteinander den entscheidenden Unterschied. Nicht nur in der verschneiten Welt.
Ich wünsche uns allen friedvolle Erfahrungen und eine gesegnete Woche!
Ihre Pastorin Birgit Hasenberg