EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

WORTE WIRKEN

Liebe Leserinnen und Leser,

Wir werden mit Werbung überschüttet, egal ob an der Bushaltestelle, im Prospekt, im Internet oder in der Fußgängerzone.

Claudia Buskotte ist Pastoralreferentin in der Propstei St. Marien in Schwelm

Worte in vielen Klängen, Farben und Formen, sie leuchten auf, werden heller oder fetter, verlöschen. Und ich habe meist den Eindruck, dass ich davon völlig unberührt bleibe. „Mich beeinflusst die Werbung nicht!“, so denke ich. Als Mutter habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass meine Worte wirkungslos erschienen. Ich nehme an, alle Eltern haben da Beispiele vor Augen, wo man denkt: „Das habe ich jetzt schon 100 mal gesagt, nun mach doch endlich.“

Psychologen haben herausgefunden, dass uns jede Botschaft, auch jedes Wort, beeinflusst. Wir merken das bei Gerüchten, Fake-News und Verschwörungstheorien. Sie halten sich ewig und ein böses Wort wirkt lange nach, manchmal schmerzt es sogar ein Leben lang. Worte wirken also. Ich erkenne, auch ich werde von der Werbung beeinflusst, auch wenn ich es gar nicht merke.

Der Prophet Jesaja brauchte keine Psychologen. Er wusste schon um 730 vor Christus, dass Worte wirken. Im Lesungstext von diesem Sonntag sagt er, dass Gottes Wort nicht leer zurückkommen wird, sondern dem Wort gelingt, wozu es gesendet ist. Für mich ist das eine entlastende und gleichzeitig eine mahnende Botschaft. Entlastend, weil ich weiß, dass Worte wirken – dass Gottes Wort wirkt –  auch wenn es manchmal länger dauert, aber genauso die Mahnung, genau zu überlegen, was ich sage, damit ich andere nicht verletze.