EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Eine Transformation, die dem Leben dient

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

immer mal wieder laufe ich durch die Spielwarenabteilung und schaue so, was gerade „in“ ist. Seit einigen Jahren bestaune ich dabei kleinere und größere Figuren aus Plastik, die sich durch Kippen und Klappen einzelner Teile total in ihrem Aussehen und ihrer Funktion verändern lassen.

 

Birgit Hasenberg ist Predigerin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

  

 

Das sind Figuren, die „Transformers“ genannt werden. Da wird z.B. aus einem Auto ganz leicht ein Roboter, der dann sogar auf zwei Beinen durch die Gegend laufen kann. Die Dinger faszinieren mich. Sie schrecken mich aber auch ab. Denn meistens macht die Veränderung oder „Transformation“ aus dem Ding leider nur eine sehr effektive Kriegsmaschine.

Eigentlich richtig schade, dass wir Menschen anscheinend nur so etwas Zerstörerisches selbst „schaffen“  können. Denn die Idee der Transformation ist doch ein geniales Konzept unseres Schöpfers. Bei ihm sieht „Transformation“ jedenfalls ein wenig anders aus, wenn ich an die kleine, dicke Raupe denke:

Da war also einmal eine kleine, dicke Raupe. Sie hatte großen Hunger und machte sich über ein leckeres Blatt her. Als eine Schnecke sie sah, fuhr sie sie an: „Du unverschämter Fettwanst, muss du genau an dem Blatt nagen, auf dem ich gestern saß“? Die Raupe ließ sich nichts gefallen und erwiderte: „Das war gestern. Heute ist heute. Wer zuerst kommt, frisst auch zuerst!“ Bald danach kam ein Maikäfer geflogen und sagte zur Raupe: „Igitt, bist du aber hässlich! Sieh dir mal meine schönen Flügel an!“ Nicht auf den Mund gefallen, gab die Raupe zurück: „Du kannst ruhig etwas bescheidener sein, aber wenn ich dich so betrachte: du siehst wirklich sehr hübsch aus; manchmal da träume ich davon, fliegen zu können und nicht immer nur Mühsam nach Fressen Ausschau zu halten.“ Und dann flatterte ein Schmetterling heran und setzte sich direkt neben die Raupe und fragte: „Du siehst traurig aus. Freust du dich nicht am Sonnenschein und an den vielen Blüten um dich herum?“ Da seufzte die Raupe: „Danke für deine Freundlichkeit. Aber ich habe immer wahnsinnigen Hunger, nichts als Hunger. Und ganz viele Angst, dass mich ein Vogel aufspießt.“ Da zeigte der Schmetterling seine schönen Flügel und flüsterte: „Einmal werden dir auch solche Flügel wachsen. Und deine Stummelfüße fallen dann ab. Hab nur Geduld!“ Es dauerte nicht lange, da wurde die Raupe unsäglich müde. Sie spann langsam Fäden um sich herum und schlief ein. Ihr letzter Gedanke war: „Ob meine Träume wohl wahr werden? Einmal fliegen können? Und alles wird schöner und leichter?“

Da möchte ich der Raupe am liebsten zurufen: ja, deine Träume werden wahr! Sicher, so ganz genau kann keiner von uns sehen wie aus der Raupe der schöne Schmetterling wird. Aber dass das geschieht, das können wir in jedem Jahr wieder neu miterleben.

Das ist Transformation, die dem Leben dient. Die Raupe gibt ihre Existenz auf, damit sie neu leben kann.

Eine Transformation, die dem Leben dient, die wurde auch an Jesus von Nazareth vollzogen. Denn er ist der erste, der gestorben ist – und der nicht im Tod geblieben ist. Das bezeugen Christen seit dem ersten Osterfest.

Ja, Jesus Christus wurde verwandelt, und wenn wir an ihn glauben und unser Leben ihm anvertrauen, dann nimmt er uns mit hinein in die große göttliche Trans-formation unseres Lebens. Denn er spricht uns zu: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ (Johannes 14,19)

 

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg, Gevelsberg