Neulich habe ich in meiner Familie von dem tollen Engagement bei den verschiedenen Kirmesfesten in unserer Region und eben auch vom Heimatfest in Schwelm erzählt. „Was für eine Heimat?“, wurde etwas frech zurück gefragt. Hinterher habe ich gedacht, dass das eine gute Frage ist.
Ich weiß nicht, ob es sonst noch irgendwo in Deutschland Heimatfeste gibt, aber irgendwie hat der Name was. In der Nazi-Zeit wurde der Begriff „Heimat“ durch den Dreck gezogen und mit einer abstrusen Blut-und-Boden-Ideologie vermischt. Heute versucht das Land NRW und die Kommunen, durch den Heimat-Preis einen positiven Blick auf alle zu werfen, die sich selbstlos für ihren Ort und ihre „Heimat“ einsetzen. Da hat ein Wandel stattgefunden. Wenn man tatsächlich mal in die Geschichte seiner Stadt schaut, dann merkt man, wieviele interessante Geschichte dabei herauskommen. Ich finde, das Heutige kann man dadurch besser verstehen.
Woran denken Sie, wenn Sie an „Heimat“ denken? Ich selbst bin ja in Köln geboren, aber x-mal umgezogen, so dass ich eigentlich nicht richtig sagen kann, wo meine Heimat ist. Gerne sage ich darum: Ich bin da zuhause, wo ich meine Mütze hinlege.“ Für den Mensch der Bibel war „unsere Heimat im Himmel“, wie es ausdrücklich heißt. Da steckt eine tiefe Sehnsucht drin, irgendwann einmal anzukommen auf der Lebensreise. Endlich zuhause zu sein; ein Grund zur Freude. Alles was davor ist, ist vorläufig. Ich finde gut, wenn man sich trotzdem für das „Vorläufige“ und die Menschen der Zeit einsetzt. Aber vor meiner Heimat, die dann irgendwann mal wartet, hab ich keine Angst mehr, weil Gott da ist.
Ich wünsche Ihnen diese Freude im Hier und Jetzt und im Irgendwann und natürlich den Schwelmern ein schönes Heimatfest!