Für den Pastor Dietrich Bonhoeffer ist die Dummheit sogar alles andere als harmlos: „“Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich ... Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.” Ein Blick auf das Weltgeschehen mag genügen.
Dennoch hat Jesus zunächst den elf Jüngern nach seiner Auferstehung den Auftrag gegeben: „Geht hin und lehret alle Völker.“ Sie haben den Auftrag ernst genommen und Frauen und Männer auch dazu motiviert. Auf dem Kirchentag in Hannover sind meine Frau und ich und unzählige Männer und Frauen bei der Bibelarbeit und dem Plenum mit der Bischöfin der Episcopal Church von Washington Mariann Edgar Budde gewesen.
Im Gottesdienst zur Amtseinführung des 47. amerikanischen Präsidenten hat sie ihrer Predigt dieses Gebet vorangestellt: „O Gott, du hast uns nach deinem Bild geschaffen und uns durch Jesus, deinen Sohn, erlöst: Schaue mit Mitgefühl auf die ganze Menschheitsfamilie; nimm von uns die Arroganz und den Hass, die unsere Herzen infizieren; reiße die Mauern nieder, die uns trennen; vereine uns mit Banden der Liebe; und wirke durch unsere Kämpfe und Verwirrungen, um deine Absichten auf Erden zu verwirklichen; damit dir zu deiner Zeit alle Nationen und Rassen in Harmonie um deinen himmlischen Thron dienen; durch Jesus Christus, unseren Herrn. Amen.“
Und in der Predigt hat sie im Blick auf den Präsidenten gesagt: „Im Namen unseres Gottes bitte ich Sie, sich der Menschen in unserem Land zu erbarmen, die jetzt Angst haben. (…) Erbarmen Sie sich, Herr Präsident, der Menschen in unseren Gemeinden, deren Kinder Angst haben, dass ihre Eltern weggebracht werden. Helfen Sie denen, die vor Kriegsgebieten und Verfolgung in ihrem eigenen Land fliehen, hier Mitgefühl und Aufnahme zu finden. Unser Gott lehrt uns, dass wir Fremden gegenüber barmherzig sein sollen, denn wir waren einst Fremde in diesem Land. Möge Gott uns allen die Kraft und den Mut verleihen, die Würde jedes Menschen zu achten, die Wahrheit in Liebe zu sagen und demütig miteinander und mit unserem Gott unseren Lebensweg zu gehen, zum Wohle aller Menschen in dieser Nation und auf der ganzen Welt.“
Wenn wir Menschen uns gegenüber der Dummheit wehrlos fühlen, so haben wir dennoch Möglichkeiten: das Gebet, den Appell, den Mut auszusprechen, was Jesus geboten hat, und auf Gott zu hoffen.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Ihr Pastor Uwe Hasenberg