EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Stille

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

welche Beziehung haben Sie eigentlich zum Thema "Stille"??

 

Sabine Placke engagiert sich ehrenamtlich u.a. in der Ev. Kirchengemeinde Schwelm und im Ökumenischen Hospiz Emmaus

Können Sie es gut aushalten, mit jemandem zusammenzusitzen und niemand sagt auch nur ein einziges Wort? Wie fühlt sich das an? Werden Sie eher ganz unruhig und schneiden krampfhaft irgendein Thema an? Hauptsache, es ist nicht mehr so still?? Oder warten Sie gelassen ab, ob nicht irgendwann plötzlich wieder ein Gespräch in Gang kommt?? Bei mir ist es unterschiedlich, mit wem ich gerade zusammensitze oder auch wie sich die gesamte Situation mir gerade zeigt. Ich kenne beides.
  
Oder: wie nehme ich die Stille eigentlich in mir wahr? Auch da entdecke ich zwei Wahrnehmungen; mal genieße ich es, ganz ruhig dazusitzen und mich sehr entspannt zu fühlen. Oder es passiert mir, dass ich ganz unruhig werde, ich halte die Stille nicht aus. Ich muss aufstehen, mich ablenken und mich auf andere Gedanken bringen…

Nach einem vollen Tag mit vielen unterschiedlichen Begegnungen sehne ich mich nach Stille. Ich betrete meine Wohnung, erledige, was zu erledigen ist und mache es mir auf meinem Sofa bequem. Ich könnte es nicht ertragen, in diesen Momenten Musik zu hören oder den Fernseher anzuschalten. Ich liege ganz ruhig da und lasse den Tag Revue passieren. Die Stille hilft mir dabei, mich zu sammeln, neu zu erden und mich auf den kommenden Tag vorzubereiten.

Genauso wunderbar hilfreich empfinde ich die Stille in den frühen Morgenstunden. Manchmal gelingt es mir, mit einem „Danke“ den neuen Tag zu beginnen. Ich durfte aufwachen, liege in einem Bett, kann wählen, was ich zum  Frühstück essen möchte. Das ist nicht selbstverständlich. Ich überlege in Ruhe, welche Termine an diesem Tag anstehen, was eventuell noch vorbereitet werden muss. Und im besten Fall gebe ich alles an unseren Gott ab, damit er zu allen meinen Vorhaben seinen Segen dazu gibt.

   

Auch Jesus hat sich zu Lebzeiten immer wieder in die Stille zurückgezogen. Er hat gebetet und mit seinem Vater alle seine Belange besprochen. Seine Kraft hat er geschenkt bekommen und hat ganz wunderbare Dinge getan…

Ich habe eine Ahnung davon, wenn auch ich am frühen Morgen die Stille dazu nutze, mit unserem Gott über alles zu sprechen, was am heutigen Tag ansteht und wozu ich seine Begleitung brauche. Es ist ein ganz anderer Tag, als wenn ich mich aus eigener Kraft auf den Weg mache…

Versuchen Sie es doch auch mal wieder, ganz bewusst mit unserem Gott aus der Stille heraus in den neuen Tag zu gehen,

das wünscht Ihnen von Herzen Ihre Sabine Placke