EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Es wird Frühling!

Liebe Leserin und lieber Leser,

 

jetzt sind sie wieder da - die Schneeglöckchen, Krokusse und Narzissen. Das frische Grün junger Blätter lässt noch ein wenig auf sich warten. Und doch trete ich mit Freude und Erwartung in unse-ren Vorgarten und schaue mich um, wo was ge-rade so wächst. Auch habe ich den Sonnenschein immer wieder genossen, den es in der vergange-nen Woche gegeben hat. Ja, die Anzeichen sind klar: es wird Frühling!

 

Birgit Hasenberg ist Predigerin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

  

 

Und in dieses Frühlingserwachen hinein hören wir als Spruch der neuen Woche auch ein Wort übers Wachsen. Jesus Christus spricht: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.“ (Johannes 12,24)

   

Dieses Wort allerdings ist keineswegs heiter beschwingt. Es wird von einem eindeutig traurigen Unterton begleitet. Denn das Wachsen und das Fruchtbringen des Weizenkorns sind mit Loslassen und Sterben verbunden. So ein Weizenkorn ist ja auch als Korn wertvoll – und es muss entschieden werden, wird es für die nächste Saat gebraucht oder soll es doch zu Mehl verarbeitet werden. Was auch immer ein Bauer damit machen wird – einfach als Korn, so zum Vergnügen wird er es nicht aufbewahren. Damit das Korn sinnvoll eingesetzt werden kann, muss der Bauer es loslassen.

  

Jesus erzählt dieses Bildwort von dem Weizenkorn seinen Jüngern kurz nachdem er das letzte Mal in Jerusalem angekommen ist. Beim Einzug in diese Stadt ist der Wanderprediger aus Galiläa wie ein König gefeiert worden. Aber er selbst spürt, dass jetzt die Zeit gekommen ist, dass er seinen Auftrag, seinen Weg vollenden wird. Und so weist er mit diesem Bildwort auf sein eigenes Sterben. Doch wie bei einem Weizenkorn, das nun einmal in die Erde gelegt werden muss, damit es dort neu keimen kann, so wird es auch mit Jesus sein. Er wird sterben und er wird ins Grab gelegt werden. Aber dieser Tod ist nicht das Ende. Gott, der Vater, wird dafür sorgen, dass Jesus, sein Sohn, vom Tod zum Leben hindurchdringen wird. Der Vater wird den Sohn auferwecken. Und so werden das Sterben und das Auferstehen des Jesus von Nazareth zum Grundereignis des christlichen Glaubens. Denn daraus erwächst die Frucht des Glaubens – bei vielen Menschen aus aller Welt, die dem Wort des lebendigen Gottes vertrauen.

  

Und so wird  mitten in der Passionszeit, unser Blick schon auf Ostern gelenkt. Und die frischen Blüten in unseren Gärten dürfen uns daran erinnern, dass bei Gott dem Tod das Leben folgt!

  

Ich wünsche Ihnen noch eine gesegnete Passionszeit,

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg

 

 

Pastorin Birgit Hasenberg