Im April und Mai findet an fünf Abenden in der Martin-Luther-Kirche in Altenvoerde ein kreiskirchlicher Glaubenskurs statt. Das Wort „Kurs“ lässt vermuten, dass es dabei ums Lernen geht. Aber kann man Glauben lernen? Ganz sicher nicht so, wie man ein Instrument lernt - oder Kochen.
Sicher, man kann sich mit dem Glauben beschäftigen, man kann die Bibel lesen, die Gebote lernen, sich mit dem Hintergrund der christlichen Feste vertraut machen... Das ist alles wichtig. Aber eine Garantie, dadurch zum Glauben zu kommen, hat man deshalb nicht.
Glauben kann man nicht machen! Auch, wenn wir uns noch so sehr bemühen. Der Glaube ist ein Geschenk! So wie Gesundheit oder Glück. Nichts davon kann ich selber herstellen. Ich kann auch nicht beschließen: „Ab morgen bin ich gläubig!“
In der Bibel wird die Geschichte vom Kämmerer aus Äthiopien erzählt. Er war ein mächtiger Mann. Er hatte alles: Macht, Reichtum, Ansehen..., aber etwas fehlte ihm: der Glaube. Und so machte er sich auf den Weg, ein gläubiger Mensch zu werden. Keine Strapaze war ihm zu groß. Er reiste von Afrika bis nach Jerusalem. In der heiligen Stadt wollte er Gott nah sein. Und er las unablässig in der Bibel. Aber was er auch unternahm, zum Glauben fand er nicht.
Als er sich frustriert auf den Rückweg machte, stellte ihm Gott Philippus in den Weg. „Verstehst du, was du da liest?“, fragte der den Kämmerer. Als dieser traurig den Kopf schüttelte, stieg Philippus auf den Wagen und erzählte dem Afrikaner vom Glauben. Am Ende der Geschichte ließ sich der Kämmerer taufen. Er hatte zum Glauben gefunden.
Menschen können den Glauben nicht machen, aber Gott kann durch Menschen hindurch wirken. Wo sich zwei oder drei in seinem Namen versammeln, da ist er mitten unter ihnen. Und so kann manches, was erzählt wird, anderen zum Segen werden. Vielleicht lassen Sie sich darauf ein und wir sehen uns am 17. April um 19.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche.
Ich würde mich freuen!
Ihr Pfarrer Uwe Rahn