EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Träume werden wahr!

Pfarrerin Birgit Hasenberg, Gevelsberg

Gerade in den letzten Tagen hat sich die Natur vor unseren Augen verwandelt. Plötzlich blühte es überall und auch die Bäume und Sträucher werden von Tag zu Tag grüner.

Was für eine geniale Verwandlung, die sich da in einem jeden Frühjahr wieder und wieder ereignet. Und wie sehr blühen auch wir Menschen wieder auf, wenn die Sonne scheint und es wärmer wird.

Es gibt aber auch Verwandlungen, die ich mir kaum vorstellen kann – und die trotzdem geschehen: Da war einmal eine kleine, dicke Raupe. Sie hatte großen Hunger und machte sich über ein leckeres Blatt her. Als eine Schnecke sie sah, fuhr sie sie an: „Du unverschämter Fettwanst, muss du genau an dem Blatt nagen, auf dem ich gestern saß“? Die Raupe ließ sich nichts gefallen und erwiderte: „Das war gestern. Heute ist heute. Wer zuerst kommt, frisst auch zuerst!“ Bald danach kam ein Maikäfer geflogen und sagte zur Raupe: „Igitt, bist du aber hässlich! Sieh dir mal meine schönen Flügel an!“ Nicht auf den Mund gefallen, gab die Raupe zurück: „Du kannst ruhig etwas bescheidener sein, aber wenn ich dich so betrachte: du siehst wirklich sehr hübsch aus; manchmal da träume ich davon, fliegen zu können und nicht immer nur mühsam nach Fressen Ausschau zu halten.“ Und dann flatterte ein Schmetterling heran und setzte sich direkt neben die Raupe und fragte: „Du siehst traurig aus. Freust du dich nicht am Sonnenschein und an den vielen Blüten um dich herum?“ Da seufzte die Raupe: „Danke für deine Freundlichkeit. Aber ich habe immer wahnsinnigen Hunger, nichts als Hunger. Und ganz viele Angst, dass mich ein Vogel aufspießt.“ Da zeigte der Schmetterling seine schönen Flügel und flüsterte: „Einmal werden dir auch solche Flügel wachsen. Und deine Stummelfüße fallen dann ab. Hab nur Geduld!“

Es dauerte nicht lange, da wurde die Raupe unsäglich müde. Sie spann langsam Fäden um sich herum und schlief ein. Ihr letzter Gedanke war: „Ob meine Träume wohl wahr werden? Einmal fliegen können? Und alles wird schöner und leichter?“

Da möchte ich der Raupe am liebsten zurufen: ja, deine Träume werden wahr! Sicher, so ganz genau kann keiner von uns sehen wie aus der Raupe der schöne Schmetterling wird. Aber dass das geschieht, das können wir in jedem Jahr wieder neu miterleben.

Das ist Verwandlung, die dem Leben dient. Die Raupe gibt ihre Existenz auf, damit sie neu leben kann.

Eine Verwandlung, die dem Leben dient, die wurde auch an Jesus von Nazareth vollzogen. Denn er ist der erste, der gestorben ist – und der nicht im Tod geblieben ist. Das bezeugen Christen seit dem ersten Osterfest.

Ja, Jesus Christus wurde verwandelt, und wenn wir an ihn glauben und unser Leben ihm anvertrauen, dann nimmt er uns mit hinein in die große göttliche Trans-formation unseres Lebens. Denn er spricht uns zu: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ (Johannes 14,19)

 

Ein gesegnetes Wochenende wünscht Ihnen, Ihre Pastorin Birgit Hasenberg, Gevelsberg