Ein Schäfer lässt also seine 99 Schafe in der Wüste zurück, um das eine zu suchen, das verloren gegangen ist.
Wenn ich versuche, dieses Gleichnis auf uns heute zu übertragen, dann komme ich zu drei Feststellungen:
1. Gott sucht uns.
Gott sucht uns, wie damals im Paradies, als Gott Adam und Eva suchte, die sich versteckt hatten. Gott sucht uns, wenn wir uns von ihm entfernen, wenn wir uns vor ihm vielleicht sogar verstecken.
2. Gott findet uns.
Der Hirte in dem Gleichnis streift so lange herum, bis er das verlorene Schaf gefunden hat. So ist Gott. Er gibt nicht eher Ruhe, bis er uns gefunden hat.
3. Gott freut sich über uns.
Dieser Gedanke gefällt mir besonders gut. Der Hirte ruft alle Nachbarn und Freunde zusammen, damit sie sich mit ihm freuen, weil er doch das verlorene Schaf gefunden hat.
Ist das nicht ein schöner Gedanke, dass da jemand ist, der sich über uns freut, über Sie und mich?!
Der kleine Felix von nebenan steht manchmal auf dem Balkon und ruft „Haalloo“. Wenn ich dann auch auf meinen Balkon trete und ebenfalls „Haalloo“ rufe, dann strahlt mich Felix an. Dieses Strahlen tut richtig gut und macht mir Freude.
Sehen Sie, und so stelle ich mir das vor, wenn Gott mich findet. Dann strahlt er vielleicht so, wie der kleine Felix, wenn er mich sieht.
Lassen Sie sich doch einfach mal wieder finden, von Gott, von dem kleinen Felix in Ihrer Nachbarschaft oder von einem anderen Menschen, der auf der Suche nach Ihnen ist. Es tut nämlich richtig gut, gefunden zu werden!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Woche!
Ihr
Harald Bertermann