Mit Ausnahme des Erntedankfestes und einigen Gedenktagen in November ist bis dahin „nichts los bei Kirchens“, zumindest was die große Feste betrifft. Das Wort gewöhnlich assoziieren wir meistens mit langweilig, öde, eintönig. Trifft das auch auf die Kirche zu?
Zurzeit warten wir auf die Sommerferien. Alle versuchen die letzten langweiligen Tage in der Schule und auf der Arbeit durchzustehen. Danach ist Urlaub angesagt. Oder zumindest die „Saure Gurken Zeit“. Alles entspannter, alles langsamer. Wir brauchen diese Zeit auf jeden Fall zum Regenerieren, zum Erholen, zur Neuinspiration. Die Bezeichnung „gewöhnlich“ muss nicht zwangsweise unsere Frustrationstoleranz auf die Probe stellen. Denn gewöhnlich heißt auch: alles läuft in den gewohnten und sicheren Bahnen. Alles läuft nach Plan. In gewöhnlichen Zeiten behalten wir die Kontrolle. Über unser Leben, über Arbeit und Freizeit. In gewöhnlichen Zeiten gehen wir einigermaßen gut mit Stress um, wir können die Dinge des Lebens bewältigen. Über solche gewöhnlichen Zeiten können die Menschen in der Ukraine, Iran, in Gaza oder Israel nur träumen. So betrachtet ist die „Saure Gurken Zeit“ nicht etwas Ödes, sondern ein Privileg und ein großes Geschenk.
„Grün, grün, grün sind alle Sonntage“ oder nichts los bei Kirchens? Das stimmt ganz und gar nicht. Grün ist nicht öde, sondern steht symbolisch für Leben und Hoffnung. Besonders für die Auferstehungshoffnung. Jeder grüne Sonntag, jeder einzelne Gottesdienst ist ein kleines Osterfest. Jesus Christus lädt uns ein zum Glauben und zur Hoffnung auf ein ewiges Leben. Jeder grüne Sonntag verspricht uns das Leben in Fülle, wenn wir uns darauf einlassen. Die „gewöhnliche“ Zeit birgt so viele Glücksmomente. Die Möglichkeit zum Auftanken, zur neuen Frische für Leib, Seele und Geist. Intensive Begegnungen mit Menschen und mit Gott.
„Grün, grün, grün sind alle Sonntage“ und es ist was los bei Kirchens! Die gute Nachricht von der ewigen Gnade Gottes wird verkündigt. Das Leben wird gefeiert! Es wird für Frieden gebetet, im Kleinen wie im Großen! Der Heilige Geist wirkt!
Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen
Ihre Pfarrerin Szilvia Klaus