Was hat es auf sich, dieses Geschenk?
Der Prophet Jesaja berichtet, dass Menschen Gott gegenüber klagen, dass andere Herren in der Welt herrschen und Gott selbst keine Rolle mehr spielt. Die Hoffnung im Leben scheint verflogen wie der Wind. Resignation macht sich breit (Jesaja, Kap. 26).
Dieser Stimmung setzt der Prophet eine Botschaft entgegen, die alles bisher Dagewesene überbietet: „deine Toten werden leben!“. (Jes 26,19) Dieser Satz, dem Volk Israel in tiefer Hoffnungslosigkeit zugesprochen, nimmt die Osterbotschaft vorweg. Diese Botschaft vom Leben im Angesicht des Todes ist wichtig und notwendig – damals genauso wie heute.
Verzweiflung und Not kennen wir nämlich auch, und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit im Angesicht der Probleme in dieser Welt. Und diese Probleme gibt es nicht nur in fernen Kriegsgebieten, sondern auch vor unserer Haustür ereignen sich Dinge, die uns ratlos und verzweifelt zurücklassen.
Das Osterfest ist das Fest der Auferstehung Jesu. Christen glauben daran, dass Gott seinen Sohn Jesus Christus nicht im Machtbereich des Todes belassen hat. Die Auferstehung Jesu ist bis heute der Grund dafür, dass Menschen nicht in Verzagtheit und Traurigkeit verharren, sondern eine Hoffnungen haben. Eine Hoffnung, die sogar stärker ist als der Tod.
Ostern bedeutet, es gibt ein Leben nach dem Tod. Darüber hinaus bedeutet Ostern auch, dass mitten im Leben etwas neu anfangen und aufblühen kann, dass schwere Steine weggewälzt werden von den Gräbern der Angst, der Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit.
Zu Ostern wird mir geschenkt, dass ich nicht zu verzweifeln brauche, sondern immer wieder neu anfangen kann. Es gibt immer wieder eine Hoffnung im Leben.
Armin Kunze