Es war nicht das erste Mal, dass auf einen (ehemaligen) amerikanischen Präsidenten geschossen wurde. So wurde Ronald Reagan am 30. März 1981, zwei Monate nach seiner Vereidigung als 40. Präsident der USA bei einem Attentat verletzt. Danach gingen die Umfragewerte zu seiner Politik nach oben. Man muss jetzt sicher auch damit rechnen, dass die Zustimmungswerte für Donald Trump durch das Attentat weiter steigen. Und ich befürchte, dass das politische Klima in den USA und auch bei uns in Europa weiter vergiftet wird.
Gut 40 Jahre nach dem NATO-Doppelbeschluss (1979) und dem Nachrüstungsbeschluss von 1983 sollen in Deutschland wieder Langstreckenraketen stationiert werden.
Am 10. Oktober 1981 versammelten sich über 300.000 Friedensaktivierte im Bonner Hofgarten. Zwei Jahre später, am 22. Oktober 1983, einen Monat vor der Abstimmung über die Nachrüstung im Bundestag, demonstrieren mehr als eine Million Menschen überall in der Republik gegen die Raketen-Stationierung.
Heute gehen nur noch wenige auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren.
Ich könnte die Liste des Irrsinns, wie ich die derzeitige politische Weltlage bezeichne, noch weiterführen – Putin, Hamas, usw., aber ich erspare uns das.
Eines wird mir jedoch immer deutlicher: Die Menschheit ist anscheinend nicht in der Lage, aus der Vergangenheit zu lernen. Die Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder – leider.
Eigentlich sollte man meinen, dass Gott, der Schöpfer dieser Welt, an dieser Welt verzweifelt und sich abwendet, wenn er sich das Ganze ansieht. Tut er aber nicht. Denn er gibt seine Schöpfung nicht aus der Hand. Daran glaube ich und daran halte ich mich fest.
Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer (in der Bibel) einen Satz, der mir zum Lebensmotto geworden ist:
„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Röm 8, 38-39)
Das gibt mir Hoffnung für uns und unsere Welt.
Bleiben Sie behütet!
Ihr
Harald Bertermann