So lässt sich das Leben genießen – wenn da nicht auch noch der ganz normale Alltag wäre. Denn noch sind keine Sommerferien. Noch schauen wir täglich auf die Corona-Inzidenzzahlen und sind dankbar, wenn wir stabil unter 35 bleiben. Das ist ein echt seltsamer, aber mittlerweile alltäglicher Blick auf unser Leben.
Dass jetzt vieles wieder möglich ist, ob Kino, Freibad oder mal ins Restaurant gehen, macht mich dankbar. Und ich freu mich, dass auch endlich wieder im Gottesdienst gesungen werden darf.
So viel Selbstverständliches ist zu etwas Besonderem geworden. Und mir ist neu bewusst geworden: gerade auch das Unverfügbare macht unser Leben reich, schön und wertvoll.
So verstehe ich auch den Apostel Paulus, der in einem Brief an die Gemeinde in Philippi aus dem Gefängnis schreibt: „Ich habe gelernt, in jeder Lebenslage zufrieden zu sein. Ich weiß, was es heißt, sich einschränken zu müssen, und ich weiß, wie es ist, wenn alles im Überfluss zur Verfügung steht.“ (Phil 4,11f) – Paulus konnte sich über die Unterstützung aus Philippi freuen – über den Besuch und das Essenspaket. Natürlich hat ihm das gut getan. Aber er hat sein Leben und seine Zufriedenheit davon nicht abhängig gemacht. Er war in Christus geborgen – in jeder Lebenslage. Und so zufrieden und voller Freude in dem Herrn. In diese „Zufriedenheitsschule“ will ich mich auch gerne begeben und wieder neu darauf vertrauen: diese Welt und mein Leben sind in Gottes guter Hand.
Ein gesegnetes Wochenende wünscht Ihnen,
Ihre Pastorin Birgit Hasenberg
Pastorin Birgit Hasenberg