EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Der Frieden Jesu ist Gabe und Aufgabe

Liebe Leserinnen und Leser!

Seit nun schon drei Monaten beherrscht ein Thema die Menschen: Der Krieg in der Ukraine. Und immer wieder wird der Wunsch laut, dass dieser Krieg beendet wird und dass die Menschen dort in Frieden leben können. Aber wie kann das gelingen? Was können wir dazu beitragen?

Maria Rüther ist Gemeindereferentin in der Pfarrei St. Marien Schwelm – Gevelsberg - Ennepetal

Wir merken, dass diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist. Und wir merken auch, dass wir uns nicht einfach raushalten können und so tun können, als ginge uns das nichts an.

In diese Lebenswirklichkeit hinein kommt einer, der uns den Frieden verheißt. „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch“, so lesen wir im Johannesevangelium.

Jesus gibt seinen Jüngern kurz vor seinem Tod diesen Frieden als Vermächtnis. Ein Vermächtnis, das bedeutet zweierlei: Etwas, das mir einerseits gegeben wird und das mir andererseits auch aufgegeben wird. Wenn Jesus den Jüngern und damit auch uns den Frieden hinterlässt, dann heißt das, dass wir uns immer wieder darum bemühen sollen, dass die Welt ein Stück friedlicher wird.

     

Den Weg dazu hat Jesus uns in seinem Leben gezeigt:

Er stand auf der Seite der Armen, der Kranken und der Unterdrückten.

Er predigte den Verzicht von Gewaltanwendung und Vergeltung. Aber er bezog auch Stellung und prangerte Unrecht und Machtmissbrauch an. Er predigte also keinen Frieden allein um des lieben Friedens willen. Was das heute für uns als konkretes Handeln bedeutet, danach müssen wir immer wieder neu fragen und Antworten suchen.

      

Aber bei allem Bemühen wissen wir, dass wir den wirklichen Frieden nicht allein aus eigener Kraft erreichen können. Wenn Jesus uns den Frieden hinterlässt, dann ist das auch ein Geschenk, dass wir annehmen können. Dieser Frieden kann wachsen, wenn wir erfahren, dass wir von Gott geliebt sind und dass unser Leben einen Sinn hat jenseits von weltlichen Maßstäben.