EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Freunde fürs Leben

Die Idee der Städtepartnerschaften entstand im Wesentlichen nach dem 2. Weltkrieg. Neben den Wunden an menschlichem Leben gab es auch Wunden zwischen den Ländern und in der Seele so manches Zeitgenossen.

Norbert Dudek ist Propst an St. Marien Schwelm-Gevelsberg-Ennepetal

„Es ist gar nicht so leicht, ein fremdes Land zu hassen, wenn man die Menschen darin kennt“, soll Mark Twain einmal gesagt haben. Er selbst hatte eine Reihe von Reisen gemacht. In seinem Buch „Die Arglosen im Ausland“ hat er auch seine Erfahrungen in Deutschland humorvoll geschildert. Seinen Satz kann ich nur bestätigen.

Dieses Jahr hatte ich nämlich die Gelegenheit, zwei unserer Partnerstädte zu besuchen: Fourqueux (Partner von Schwelm, bei Paris) und Vilvoorde (Partner von Ennepetal, bei Brüssel). In Vendȏme (Partner von Gevelsberg, in der Nähe der Loire) war ich vor vielen Jahren einmal. Gevelsberg hat zusätzlich mit Sprottau (Polen) und Butera (Italien) gleich drei Partner in Europa. Schwelm ist mit der Eingemeindung von Fourqueux in die ehemalige königliche Residenzstadt Saint-Germain-en-Laye auch mit dieser verbunden. Aber all das wissen Sie bestimmt. Diese Partnerschaften sind ein Gewinn für uns und nicht selbstverständlich. Überhaupt ist es nicht selbstverständlich, Freunde fürs Leben zu haben.

Ich gebe zu, die Bibel kennt keine Städtepartnerschaften. Aber sie empfiehlt Gastfreundschaft, Gebet und Sorge füreinander. Darum lade ich Sie heute ein, nicht nur direkt im Umfeld zu schauen, wo Gastfreundschaft, Gebet und Sorge füreinander hilft, sondern ganz konkret unsere Partnerstädte zu besuchen. Anders als oft befürchtet kommt man dabei mit englisch oft weiter. Den Blick über den Tellerrand finde ich einfach interessant. Ich glaube das hilft, die Herausforderungen zuhause in einem größeren Zusammenhang zu sehen und diese auch anzugehen. Aber allein schon die Ahnung von einem Europa, das trotz Unterschiede in den Ländern friedvoll zusammenleben kann, ist faszinierend. Ich wünsche Ihnen daher viele schöne Erfahrungen mit den Menschen in Europa und zuhause!