Die neuerlich schlechten Corona-Nachrichten, die wir eigentlich gar nicht mehr hören wollten, drängen sich in allen Nachrichtensendungen auf den ersten Platz. Es gibt dauernd neue „Aufreger“. Die Hoffnung auf schnelle Impfungen für alle ist zerronnen. Wir haben unsere Sicherheit verloren und sind auf uns selbst zurückgeworfen.
Auch das „Bild vom lieben Gott“, das keine Ungereimtheiten zulässt, hat Risse bekommen. Verträgt es sich mit der Krise? Leiden und Tod, Angst und Einsamkeit hat Gott nicht aus der Welt verbannt. Sie gehören zu unserem Menschsein dazu. Unser Glaube muss erwachsen werden und es aushalten, mit offenen Fragen an Gott zu leben.
Hilfreich sind die Geschichten der Bibel. Da haben Menschen schon lange vor uns mit Gott gehadert und ihm ihre Sorgen und Klagen vorgehalten, wenn sie sich bedrängt fühlten und Angst hatten. Gott hält das aus. Sein Name im Alten Testament ist JHWE. Das heißt: „Ich bin da“! Das ist eine Zusage. Ja, auch eine Antwort. Bei diesem Gott können wir unsere Sorgen abladen. So kann Klagen entlasten und Begegnung mit Gott anfangen. Diesem Gott, der mit uns durch die Krise geht, können wir vertrauen. Denn ist es nicht schon ganz viel, dass er dabei ist?
Dann verändert sich die Perspektive. Ich sehe weg von all dem, was nicht da ist, nicht klappt und Angst macht - hin zu dem, was da ist und gut geht; nehme die kleinen Augenblicke dankbar wahr, die mich freuen.
Frühlingsanfang. Hoffnungszeichen trotz möglicher Rückschläge.
Lassen Sie uns Ausschau nach weiteren Hoffnungszeichen halten und diese miteinander teilen. Und vergessen Sie nicht: Gott ist da. Dann kommen wir gestärkt durch die nächsten Wochen. Wir gehen ja auf Ostern zu!
Ihre
Maria Magalena Weber