Ich kann mich jedenfalls gut daran erinnern, dass meine Mutter und ich diesen Kanon immer mal wieder gerne damals zusammen gesungen haben. Einfach so beim Staubsaugen oder auch wenn wir zusammen auf dem Balkon Ball gespielt haben. Wir haben gelacht und gesungen. Das war manchmal auch ein wenig schief, aber es hat gutgetan. – Daran musste ich denken, als ich das Bibelwort für den heutigen Tag aus dem Buch der Sprüche gelesen habe: „Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut.“ (Sprüche 15,13) – Und für ein fröhliches Herz braucht es oft gar nicht viel: einen netten Menschen um uns herum und den Blick für das, was guttut. Ich freue mich an den wärmenden Sonnenstrahlen, die durch den herbstlichen Hochnebel brechen oder am Vogelgezwitscher – und kann fröhlich und dankbar in den Tag gehen. – Doch ich weiß auch um die Tage, an denen das Herz bekümmert ist. Tage, an denen mich die schlechten Nachrichten vom Krieg, von Zerstörung durch Wasserfluten oder Waldbrände erschüttern. Tage, an denen ich mitleide, wenn mir jemand von schwerer Krankheit oder dem Beziehungschaos in seinem Leben erzählt. Natürlich kenne ich auch diese Tage, an denen ich eher mutlos bin. Doch gerade an solchen Tagen tut es mir dann gut, manchmal auch richtig laut, Lobpreis-Lieder zu hören oder mitzusingen. Ob Choral, Kanon oder Worship-Song, ist da gar nicht so wichtig. Das Singen aber hilft mir von mir wegzuschauen auf Gott. Ihn kann ich loben, denn er hat diese ganze Welt und auch mich geschaffen. Und ihm darf ich auch klagen, was mich bekümmert. Seine Nähe in Jesus durch das Wirken des Geistes lässt mich neu all das sehen, was mich dann auch wieder froh machen kann.
Einen solchen frohmachenden Blick wünsche ich Ihnen auch – und einen gesegneten Sonntag
Ihre Pastorin Birgit Hasenberg