EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Weltuntergang?

„Am 30. Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang…“

Kennen Sie dieses Lied?

Uew Rahn ist Pfarrer in der Ev. Kirchengemeinde Schwelm

In den 50er Jahren war es ein echter Gassenhauer. Bis heute wird es gerne gesungen. Die beschwingte Melodie lässt erahnen, dass es dabei weniger um echte Sorge vor dem Untergang geht. Schließlich ist es doch immer gut gegangen! So wie 2012, als Endzeitpropheten die Apokalypse nach Auslegung des Maya-Kalenders beschworen haben. Wie die ausgesehen hätte, kann man im Blockbuster „2012“ von Wolfgang Petersen nacherleben. Alles nur großes Kino!

  

Daran musste ich denken, als mir ein Freund das Buch „Fever“ von Deon Meyer empfohlen hat. Auch da geht es um einen drohenden Weltuntergang. Ausgelöst durch eine Corona-Pandemie. Fledermäuse haben das Virus übertragen. Das kommt einem sehr aktuell vor. Dabei ist das Buch schon 2016 erschienen. Hätte ich es damals gelesen, ich hätte wohl wieder gedacht: Alles nur Fiktion! Aber heute? Erstaunlich, was manche Menschen vorausahnen. Propheten hat es immer schon gegeben. Und auch wenn es viele falsche gibt, die mit der Angst der Menschen Geschäfte machen, wir brauchen diejenigen, die mit Sorge auf die Welt blicken, auch Unbequemes aussprechen, den Finger in die Wunde legen und uns zur Umkehr aufrufen, damit Gottes Schöpfung bewahrt bleibt und zukünftige Generationen darin leben können. Und wir brauchen die Zuversicht, dass wahr wird, was Gott uns versprochen hat: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1 Mose 8,22)

  

Beides wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Uwe Rahn