Was heißt das überhaupt genau? Und: Was macht uns denn so unfrei?
Meine Urlaubswoche in den Herbstferien habe ich in diesem Jahr ganz bewusst in unserem Wohnwagen hier ganz in der Nähe allein verbracht. Meine Akkus waren leer, und ich hatte das Bedürfnis, meine Zeit ganz individuell zu gestalten. Eine Woche mit ganz viel Zeit nur für mich lag vor mir. Als erstes habe ich die Stille genossen: kein Telefon ließ mich zu einem dringenden Termin eilen, es waren kaum andere Menschen auf dem Campingplatz anwesend, es gab nicht wirklich viel im Haushalt zu tun. Von draußen drang Vogelgezwitscher zu mir hinein und an manchem Abend rüttelte der Wind an Fenster und Tür. Mit einer Wärmflasche unter einer kuscheligen Decke konnte ich ausschweifend einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nachgehen – lesen, ohne einen Wecker stellen zu müssen. Natürlich habe ich auch einige Ausflüge unternommen, sehnte mich allerdings ziemlich schnell in meinen „stillen“ Wohnwagen zurück.
Ich habe mich „einfach frei gefühlt“, habe mir zugehört, wonach mir jetzt der Sinn steht….
Vielleicht habe ich eine kleine Ahnung davon bekommen, wie es sich anfühlt, ganz bei sich zu sein.
Und nun hat mich der Alltag wieder – und was habe ich „hinübergerettet“? Einfach mir mitten am Tag einige stille Momente Zeit zu nehmen, mich zu fragen, wie ich meine Termine ohne diese immense Kraftanstrengung wahrnehme, nicht alles immer zu ernst zu nehmen – und mich immer wieder daran erinnern, dass ich mich jederzeit an unseren Gott wenden darf, der für mich da ist und mir hilft.
„Einfach frei sein…“ - und das vielleicht nur für einen kleinen Moment, das wünsche ich Ihnen von Herzen,
Ihre Sabine Placke