Unser Glaube ist ein Auferstehungsglaube! Dabei geht es nicht um das Für und Wider naturwissenschaftlicher Hypothesen. Mitten in Glauben und Zweifeln geht es um Erfahrungen mit der lebendigen Kraft der Auferstehung!
Das Griechische, die Sprache des Neuen Testamentes, hat kein eigenes Wort für Auferstehen. Beim österlichen Jesus ist wie in den Heilungsgeschichten der Bibel vom Aufstehen die Rede, wenn Jesus z.B. dem Gelähmten sagt: „Steh auf und geh“ oder die gekrümmte Frau wieder aufrichtet. Aufstehen, aufrichten und auferstehen liegen in der ursprünglichen Bedeutung der Worte nah beieinander. Menschen werden geheilt. Sie gewinnen an Stärke und leben wieder auf.
Das haben die Freunde und Freundinnen Jesu, die mit ihm unterwegs waren, miterlebt. Als dann alles anders kam, als sie es sich vorgestellt hatten, sind einige ihm noch bis zum Kreuz gefolgt. Das, was wie ein endgültiges Scheitern aussah, hat sie tief getroffen. Erst als die Verängstigten dem auferstandenen Christus begegnen, ändert sich alles. Er tritt in eine neue Beziehung zu ihnen, denn er ist nicht mehr der irdische Jesus. Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt, wird er ihnen sagen. Sie können das Vergangene loslassen und erzählen als mutige Zeugen weiter, was sie erlebt haben. Ihre Geschichte begleitet uns bis heute.
Heute.
Aufstehen erleben, Auferstehen, immer wieder neu. Am Morgen nach einer schlaflos-sorgenvollen Nacht. Kraftlos nach langer Überforderung. Steckengeblieben in alten und neuen Problemen, die unüberwindbar erscheinen. Das Geschenk des unbelasteten Neuanfangs erleben in der Begegnung mit dem auferstandenen Christus. Das ist Ostererfahrung. Und Ostern geht weiter.
Ich wünsche uns Auferstehungserfahrungen. Immer wieder. Mitten im Leben.
Maria Magdalena Weber