EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Welchem Licht folgen wir?

Der Januar steht noch im Zeichen des Sterns und der Weisen. Der Stern gab den Weisen Orientierung auf dem Weg zum Ziel. Aber von wem oder was lassen wir uns leiten - gesellschaftlich und privat?

Dirk Küsgen ist Krankenhausseelsorer im HeliosKlinikum Schwelm

Unsere Sprache verrät, an wem und was sich unsere Gesellschaft orientiert.  Aus drei Weisen sind fünf geworden – die Wirtschaftsweisen. An Stelle des Leit-Sterns treten die Leit-Zinsen. Die Hoffnung auf einen Messias ist der Hoffnung auf eine bessere Konjunktur gewichen. Wie die Weisen nach einem neuen, besseren König Ausschau hielten, halten wir nach einer neuen Regierung Ausschau. Doch den neuen Leit-Wölfen sei es von vorherein gesagt: Denkt zwar an künftige Ziele und eine blühende Wirtschaft, aber auch an eure Herkunft! Von christlichen Werten der Solidarität mit den Schwächeren und von der Nächstenliebe kommt ihr her. Vergesst eure Leit-Werte nicht vor lauter Leit-Zinsen! Bewegt euch innerhalb der Leit-Planken des Grundgesetzes!  Kommt nicht an den Rändern vom Weg ab! Soweit zur Lage der Nation. 

Und welchem Stern, welchem Licht, folgen wir individuell? Der Stein leitete die Weisen genau bis zum Kind, aber nicht weiter. Er verschwand wieder, weil ein neues Leit-Licht aufgegangen war. Das Kind in der Krippe spricht später: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht im Dunkeln tappen, sondern das Licht des (ewigen) Lebens haben.“ Der in der Krippe lag wurde zu dem Licht, das unserem Leben Sinn, Ziel und Richtung gibt. Wer ihm nachfolgt, führt nicht selbst, sondern lässt sich führen – Gott zur Ehre und den Menschen zum Segen.

Pastor Dirk Küsgen