Denn in ihm zeigt sich, dass der Mensch nie aufgehört hat das zu sein, was ihm Gott zugedacht hat: Gottes Ebenbild. Wie wunderbar ist doch das Leben! Schaut Euch die kleinen Kinder an, wie sie glücklich lächeln oder herzzerreißend schreien, und ihr seht in ihnen Gott und seinen Segen. Schaut Euch die älteren Menschen an mit ihren Runzeln und Gebrechen, und ihr seht in ihnen Gott und seinen Segen. Schaut Euch die Jugendlichen an, wie sie die Kindheit hinter sich lassen und sich trauen, eigenständig zu denken, reden und handeln, und ihr seht in ihnen Gott und seinen Segen.
Das Leben. Es entsteht nicht aus dem Nichts. Es beginnt schon vor der Geburt, vor der Empfängnis, vor dem Kennenlernen von Mutter und Vater, vor ihrer Geburt, und so weiter. Wir glauben und bezeugen Gott als Ursprung des Lebens vor aller Zeit, vor der Erschaffung des Universums, des Himmels und der Erde, der sichtbaren und der unsichtbaren Welt.
Das Leben. Es ist mehr als ein bloßes Existieren. Wir Menschen sind in der Lage darüber nachzudenken: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Warum oder wozu lebe ich? Was passiert mit mir, wenn ich nicht mehr bin?
Die Antworten fallen sehr unterschiedlich aus. Immer wieder höre ich im Radio das Lied: “Lasst uns leben wir ein Feuerwerk. Lass uns leben wie ein Feuerwerk, Feuerwerk - oh-oh - Als wenn es nur für heute wär' - oh-oh - Denn dieser Augenblick kommt nie zurück”. Was daran am Unproblematischsten ist, ist wohl das “oh-oh”. Alles andere ist problematisch in einem Zeitalter, in dem Nachhaltigkeit hoffentlich großgeschrieben wird, in dem von unserer Verantwortung für künftige Generationen gesprochen wird, in dem der Einsatz für den Klimaschutz durch ungewöhnliche Aktionen wie Schulschwänzen gezeigt wird. “Feuerwerk” ist ein musikalisch eingängiger Gegenentwurf für einen selbstbewussten und nicht nach Konsequenzen fragenden Egoismus. Die Medien haben kein Problem damit, den Song auf- und abzuspielen und in unmittelbarer Nähe dazu ausführlich über globale Verantwortung zu berichten und an die individuelle Verantwortung zu appellieren. Was sagt das über unsere Zeit? Was sagt das über uns? Wir leben in einer Zeit der Gegensätze nicht erst seit dem Bewusstsein, dass das Corona-Virus die Menschheit spaltet. Das ist und bleibt eine große Herausforderung für die Menschheit.
Jesus betet für alle, die zu ihm gehören: “Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien.” (Johannesevangelium 17). Das ist nicht nur tröstlich zu wissen, sondern auch die Ermutigung, uns für das einzusetzen, was die menschliche Gemeinschaft stärkt und nützt und dem Leben dient.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen Ihr Pastor Uwe Hasenberg