Karsamstag - bei Schneeschauern –brannte das Holz einfach nicht. Trotz großer Anstrengungen und vieler Strohballen, das Feuer flackerte kurz auf , um dann wieder auszugehen. ging dann wieder aus. Seitdem weiß ich, was ein Strohfeuer ist.
Wahrscheinlich hat sich der Holzstapel mit dem Frühling verbündet, der sich auch geweigert hat, termingerecht zu erscheinen. Aber was wird nun? Nimmt jetzt jeder sein Holz wieder mit, Schreddern wir das Ganze oder feiern wir ein neues Fest ? Da sind wir auf einmal nun mit den Resten von Ostern viel länger beschäftigt als gedacht.
Das macht mich auf etwas Wichtiges aufmerksam. Auch das Ostergeschehen will nicht einfach vergessen und entsorgt werden.
Ostern bleibt und stellt uns als Aufgabe, nach Bleibendem und Spuren von Ostern im Alltag zu suchen, uns von Ostern immer wieder verwandeln und bewegen zu lassen. Wie es in einem neueren Osterlied heißt: „Wo einer dem anderen neu vertraut und mit ihm eine Brücke baut, um Hass und Feindschaft zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden. Wo einer am Ende nicht verzagt und einen neuen Anfang wagt, um Leid und Trauer zu überwinden, da kannst du Osterspuren finden.“
Solche Spuren sind Spuren des Lebens und lassen sich im Alltag finden. Wo Menschen einander in schwierigen Situationen helfen und beistehen, Ausdauer und Geduld mitbringen, Lasten gemeinsam tragen, da siegt die Hoffnung über das, was das Leben schwer macht. Durch Jesu Auferstehung hat Gott deutlich gezeigt, dass das Leben stärker ist als der Tod. Osterglauben bewahrt vor Hoffnungslosigkeit und Resignation.
Osterglauben lädt uns ein, offen zu bleiben für die Überraschungen des Lebens, so wie bei unserem Holzstapel, der jetzt mit einem grünen Schimmer überzogen ist. Die Äste beginnen auszuschlagen und zu knospen. Ostern siegt.
Ihr
Anja Martin