EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

„spooky“

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich möchte Ihnen heute von einer Begebenheit erzählen, die ich schon ein wenig „spooky“ finde..

 

Sabine Placke ist Gemeindepädagogin und arbeitet u.a. als Mitarbeiterin in der Mediothek des Ev. Kirchenkreises Schwelm

Am Dienstag letzter Woche beschäftigten wir uns in einem Erwachsenenkreis mit der Frage: „Wer bin ich, wenn alles weg ist?“: Die Tasche ist geklaut mit allem Wichtigen, was wir zum Leben brauchen: Handy, Schlüssel, Portemonnaie mit allen wichtigen Ausweisen, Terminkalender etc. Das stellten wir uns ganz schlimm vor… Umschwung in das Jahr 1943: ein Mädchen kommt aus der Kinderlandverschickung nach Hause und wird von ihrem Opa im Schlafanzug vom Bahnhof abgeholt. Dieser begrüßt sie mit den Worten: „Alles ist weg!“ In der Nacht zuvor hatten Bomben das Haus zerstört…

Umschwung auf Mittwoch, den 14. Juli 2021: ein Starkregen sorgt ganz in der Nähe meiner Heimatstadt Schwelm für Fassungslosigkeit und Entsetzen. (wie auch in vielen anderen Dörfern und Städten) „Alles ist weg!“ Es ist wirklich unfassbar, dass wir uns erst einen Tag zuvor genau darüber Gedanken gemacht haben… „Was bleibt und was trägt uns, wenn uns so ein Unglück zustößt?“ Wir sind in unserer Runde zu dem Entschluss gekommen, dass wir hoffen, dass uns unser Glaube trägt; wissen tun wir es allerdings nicht – in der Theorie sieht alles anders aus als in der Praxis. Trägt er uns auch durch Katastrophen?

In beschriebener Situation von 1943 sagt der Großvater: „Schau nicht zurück und häng dein Herz nicht an irdische Dinge…“ (nach Melanie Kirschstein aus dem Kalender „Wandeln“ von 2018) Ein starker Ausspruch – ich wünsche uns von Herzen, dass er in diesem Fall für uns Theorie bleibt…

Ein herzlicher Gruß von Ihrer 

Sabine Placke