EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Von Gott beschenken lassen

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

Pfingsten ist ein schönes Fest. Da können wir uns beschenken lassen, ohne selbst schenken zu müssen.

Uwe Hasenberg ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Gevelsberg

  

 

 

Zu Weihnachten und Ostern werden wir zwar auch beschenkt. So schenkt uns Gott zu Weihnachten seinen Sohn und zu Ostern das ewige Leben. Aber was wäre Weihnachten ohne Schokoweihnachtsmänner und Ostern ohne Schokoosterhasen? Doch zu Pfingsten gibt es nur das, was Gott uns schenkt: seinen Heiligen Geist. Für den Heiligen Geist gibt es noch keine Schokoform, die sich gut verkaufen und verschenken lässt.

Wie denn auch? Schließlich ist das, was wir mit unseren Augen nicht sehen können, schlecht in Formen zu gießen. Vom Heiligen Geist ist immer nur in Analogien zu reden. Der Heilige Geist ist wie Wind, wie Feuerzungen, wie eine Taube. Unsichtbar, aber nicht unbemerkbar, so ist der Heilige Geist. Jesus nennt ihn “den Tröster”, “den Anwalt” und den “Beistand”. Wenn ich getröstet werde mit aufmunternden Worten oder einer netten Umarmung, dann kann ich den Trost auch nicht sehen, aber merken. Und dass mir immer wieder im Leben durch ein ermutigendes Wort Gottes geholfen wird, wenn mein eigenes Unvermögen mir bewusst geworden ist, Zweifel an mir selbst aufkommen und ich meine Versäumnisse und sogar meine Schuld erkannt habe, ist Wirken des unsichtbaren Geistes.

  

So wird mir auch heute noch zu Pfingsten sehr, sehr viel geschenkt. Am ersten Pfingsttag, dem 50. Tag nach Ostern, sind in Jerusalem 120 Männer und Frauen um 09.00 Uhr mit dem Heiligen Geist beschenkt worden. Das sind alle, die Jesus nachgefolgt und in Jerusalem geblieben sind, als er aufgenommen worden ist in die unsichtbare Welt Gottes. Am Ende des ersten Pfingsttages ist Zahl der Freundinnen und Freunde Jesu um 3000 Menschen gestiegen. Das entspricht heute der Sollzahl an Gemeindegliedern in einer Pfarrstelle der Evangelischen Kirche von Westfalen. Ein Pfarrer oder eine Pfarrerin hat heute die Arbeit von 12 Aposteln zu leisten. Unmöglich? Nein. In vielen Gemeinden hat der Heilige Geist ein gutes Team von engagierten Mitarbeitenden gebildet. Schon Paulus konnte formulieren: “Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. In einem jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller.” (Die Bibel - 1. Brief an die Korinther 12,4-7)

  

In allen, die zu Christus gehören, wird erkennbar, dass der Heilige Geist wirkt. Wenn der Egoismus überwunden werden kann, wenn das, was geschieht zum Nutzen aller Menschen ist, dann ist der unsichtbare Geist Gottes überall und zu allen Zeiten bemerkbar. Welch großartiges Geschenk für die ganze Welt. Kostbarer als alle Schokoweihnachtsmänner und - osterhasen.

Frohe Pfingsten wünscht Ihnen Ihr Pastor Uwe Hasenberg