EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Komm, lieber Mai...

Marianne Funda, Frauenreferentin für die Evangelischen Kirchenkreise Schwelm und Hattingen-Witten

… und mache die Bäume wieder grün – Grüß Gott, du schöner Maien – Alles neu macht der Mai – kein anderer Monat hat so viele Volkslieder. Und Dinge, die ihn im Namen führen: Maiglöckchen, Maikäfer, Maibowle, Maisonne, Maikühle … Er ist voller Feiertage, beginnt direkt mit einem und man kann in ihn hineintanzen.  All das erzählt vom Neubeginn: Blühen und Leuchten, Liebeslust und Aufbruchsstimmung. Der Winter ist endgültig vorbei – der Mai ist die weit offene Tür in den Sommer. Egal wie das Wetter ist, der Mai verliert sein Wonne- und Sonne-Image nicht. Und gerade in diesem Jahr macht der Mai diesem Image alle Ehre mit schönem Wetter, vielen Feiertagen und sogar einer Woche Schulferien.

Der Mai ist ein Symbol für die menschliche Sehnsucht nach Licht und Wärme und frischem Grün und Neuanfang. Der Mai zeigt uns: der Himmel ist offen – der Rhythmus der Jahreszeiten bleibt trotz aller Umweltprobleme bestehen – die Dunkelheit hört auf und mündet ins Licht.

Solche Gefühle bewegen die Menschen, egal ob sie gläubig sind oder nicht. Ich als Christin glaube: Gott kennt diese Sehnsüchte der Menschen und versteht sie. Und nicht nur das. Die göttliche Kraft, die uns durchs Leben begleitet, schenkt uns auch immer wieder Kraft für Neustarts und Aufbrüche. Gott drückt aber nicht einfach den Reset-Knopf für uns, so als wäre vorher nichts gewesen. Schwierige Zeiten und Durststrecken bleiben in uns – auch bei einem Neubeginn, aber mit Gottes Hilfe lernen wir, das zu akzeptieren. 

Gott bleibt auch bei uns, wenn es weiter geht, wenn nach dem Frühlingsaufbruch die Fortsetzung im Sommer folgt: Das Weiterwachsen, das  Durchhalten. Davon erzählen viele Geschichten der Bibel: z.B. von Abraham, der den Aufbruch in ein neues Leben im Ruhestands- Alter wagte, oder von den JüngerInnen von Jesus,  als sie sich entschieden, ihr Leben mit einem Wanderprediger zu verbringen und damit auch familiäre Konflikte riskierten. Und wenn auch vieles anders lief, als sie es sich erträumt hatten, brauchten sie diese Entscheidungen nicht zu bereuen und sind drangeblieben.

Das Pfingstfest liegt hinter uns. Für die Jesusleute aus dem ersten Jahrhundert war es ein Zeichen, dass Gott sie nicht hängen lässt, auch wenn die Zeiten schwieriger werden. Und so können auch wir den Mai und das Pfingstfest als Symbol verstehen: Die Kraft für Neustart und Dranbleiben wächst immer wieder neu in uns.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen kraftvollen Sommer – und Gottes Segen dazu.

 

Marianne Funda,

Frauenreferentin für die Evangelischen Kirchenkreise Schwelm und Hattingen-Witten