EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Den richtigen Schlüssel haben

Liebe Leserin, lieber Leser!

 

Haben Sie schon einmal vor einer verschlossenen Tür gestanden? Bestimmt.

Birgit Hasenberg ist Gemeinschaftspastorin im Westfälischen Gemeinschaftsverband

Das passiert immer wieder. Manchmal funktioniert eine Lichtschranke nicht auf Anhieb und die Schiebtür im Eingangsbereich eines Kaufhauses öffnet sich nur sehr zögerlich. Manchmal decodiert sich auch eine Schlüsselkarte und die Hotelzimmertür lässt sich einfach nicht öffnen. Schön ist so was nicht. Aber es ist gut, wenn die Rezeption noch besetzt ist und der Nachtportier die Schlüsselkarte neu codieren kann.

   

Vor kurzem habe ich vor unserem verschlossenen Gemeindehaus gestanden. Pünktlich zu einem Mitarbeitendentreffen. Ich hatte keinen Schlüssel. Auch von den vier, fünf anderen, die bisher zum Gemeindehaus gekommen waren, hatte niemand einen Schlüssel dabei. Wir hatten im Vorfeld nicht drüber gesprochen, wer an dem Abend für den Schließdienst verantwortlich ist. Bisher hatte immer jemand seinen Schlüssel dabeigehabt. Das war alles recht ärgerlich, denn unser Treffen sollte hybrid stattfinden, und dafür benötigten wir die Innenräume und das Internet. Ansonsten hätten wir uns miteinander einfach in den Garten gesetzt. Doch die anderen zu Hause vor ihrem PC, Laptop oder Tablet würden sich mit ihrem Link pünktlich einwählen – und dann würde es keinen Host geben, der sie dem Meeting beitreten ließe. Denn der steht noch draußen vor der Tür und kann sich auch selbst nicht einwählen. Was für eine verfahrene Situation. Wir überlegten, wer in der Nähe wohnt und vielleicht auch noch einen Schlüssel hat. Nach endlos erscheinenden Minuten haben wir jemanden telefonisch erreicht, der bereit war eben zu kommen und uns die Tür aufzuschließen. Prima. Mit gut 30 Minuten Verspätung konnten wir dann endlich mit unserem Treffen starten – und es wählten sich auch noch einige über den Link ein. Das sind so die Widrigkeiten des Lebens – wenn es um Gebäudetüren geht. Aber dafür gibt es dann meistens gute Lösungen, diese doch noch zu öffnen.

   

Anders ist es bei unseren Herzenstüren. Dass wir Menschen einander oder auch dem lebendigen Gott offen und mit Vertrauen begegnen (wollen und können), ist keineswegs selbstverständlich.  Auch dafür braucht es den richtigen Schlüssel. Für den Apostel Paulus war dieser Schlüssel das Gebet – deshalb bittet er auch die Gemeinde in Kolossä in seinem Brief: Betet für uns, dass Gott uns eine Tür für sein Wort öffnet. (Kolosser 4,3)

Für Seine Gegenwart in seinem Wort habe ich gerne meine Herzenstür geöffnet und halte sie offen. Und Sie?

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen

Ihre Pastorin Birgit Hasenberg