Ich noch nicht, aber ich werde bald einen Termin ausmachen. Zumal wir die Schneeschaufel auch schon wieder in den Keller gestellt haben. In diesem Jahr hatten wir sie noch gar nicht nutzen müssen. Auch mal ganz angenehm. Und die sonnigen, warmen Tage der letzten Wochen waren etwas richtig Schönes. Alles um uns herum blüht und wird grün. Was hatten wir da doch im vergangenen Jahr lange drauf warten müssen. Und jetzt war es eben mal genau andersherum … wobei ich natürlich hoffe, dass die warmen Tage im März nicht schon unser Sommer gewesen sind. Ist ja alles schon vorgekommen.
In dieses Nachdenken über die Jahreszeiten hören wir an diesem Samstag ein Losungswort aus dem Buch des Prediger im 3. Kapitel: Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.
Selbst dann, wenn wir das Gefühl haben, dass die Jahreszeiten ein wenig durcheinander geraten sind, bleibt es doch so, dass eins auf das andere folgt. Denn „alles hat seine Zeit“ … wir werden z.B. Weizenkörner erst ernten können, wenn zuvor der Boden bereitet worden ist und das Saatgut in die Erde getan wurde – und dann auch die Zeit des Wachsens und Reifens vergangen ist. Erst dann sind die Ähren auf dem Felde so beschaffen, dass es sich für den Bauern zu mähen lohnt. So ist das immer noch – auch wenn wir durch manche menschliche Erfindung solch natürliche Prozesse ein wenig optimieren können.
„Ein jegliches hat seine Zeit“ – bei den Abläufen in der Natur leuchtet uns das ein. Doch wie ist es, wenn es um unsere eigene Zeit geht und all die „Dinge“, mit denen wir diese füllen wollen? Manchmal haben wir das Gefühl, dass für all das, was so zu tu ist, einfach nicht genug Zeit da ist. Immer wieder strömen neue Erwartungen auf uns ein, was wir doch alles erledigen sollten – für unsere Arbeit, die Familie – am Haus, im Garten – in der Schule oder für unseren Verein.
Bevor all das viel zu viel wird, sollten wir uns wieder an das Wort des Predigers erinnern: „Ein jegliches hat seine Zeit“- und das heißt doch: es ist eben nicht immer „alles“ jetzt sofort dran.
Wir dürfen (und sollten) Prioritäten setzen, wie wir unsere Zeit „heute“ füllen wollen. Das ist herausfordernd, aber auch entlastend – denn nicht nur die Arbeit, sondern auch das Lieben, Lachen und Tanzen hat seine Zeit.
Und in all dem, was unser Leben ausmacht, dürfen wir ja wissen, unsere (Lebens-)Zeit ist Gottes Geschenk an uns. Er stellt sie uns zur Verfügung, dass wir sie mit Leben und Liebe füllen.
Sich dafür wieder bewusst Zeit zu nehmen, das könnte doch ein gutes Vorhaben für diesen Sonntag sein, oder?
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall eine gesegnete Zeit,
Ihre Pastorin Birgit Hasenberg