EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Weil mich mein Gott das Lachen lehrt

Zurzeit überschlagen sich die Medien ja gerade mit Sondersendungen über die Coronakrise. Und ich finde es richtig und gut, die Menschen zu informieren und auch den Ernst der Lage herauszustellen.

Uwe Rahn ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

Aber rund um die Uhr auf allen Kanälen, ganz gleich ob im Fernsehen, im Radio oder im Internet? Was erreicht man dadurch? Im schlimmsten Fall führt es dazu, dass Menschen in Panik geraten, dass sie sich ängstigen oder depressiv werden. Das kann keiner wollen!

Ich wünsche mir, dass im Radio und im Fernsehen mehr Sendungen laufen, die mich zum Lachen bringen und mich ein wenig ablenken. Keine Sorge, die Krise werde ich darüber nicht aus dem Blick verlieren.

Was macht, dass ich so furchtlos bin

an vielen dunklen Tagen?

Es kommt ein Geist in meinen Sinn,

will mich durchs Leben tragen.

   

Was macht, dass ich so unbeschwert

und mich kein Trübsinn hält?

Weil mich mein Gott das Lachen lehrt

wohl über alle Welt.

So hat Hanns Dieter Hüsch gedichtet.

Lachen ist wichtig. Gerade jetzt! Kein hämisches und schadenfrohes Lachen, sondern das Lachen dessen, der sich auch in der Krise noch über Dinge freuen kann, die ihm geschenkt werden.

Und es wird uns doch viel geschenkt. Auch jetzt. Hausmusik von Balkonen, lange Telefongespräche mit Freunden und Nachbarn, Briefe, die geschrieben werden, Einkaufshilfen, Videobotschaften…

   

Beim Nachdenken darüber, fiel mir mal wieder die Geschichte vom „Bohnensammler“ ein, die ich vor vielen Jahren mal in einem Andachtsheft gefunden habe. Mit meinem Freund Andreas Schulte habe ich ein Lied daraus gemacht. Vielleicht hilft es Ihnen, gerade in dieser schweren Zeit das Schöne zu entdecken und sich das Lachen zu bewahren.

Ich will euch von einem Mann erzählen

der hatte einen seltsamen Tick

Er nahm jeden Morgen bevor er ging

eine Handvoll Bohnen mit

Er wollt’ sie nicht essen, er wollt’ sie nicht pflanzen

die Bohnen, sie halfen dem Mann

dass er sich an all die schönen Momente

des Tages erinnern kann:

   

Eine Tasse Kaffee am Morgen

Ein gemütliches Frühstück im Bett

Ein fröhlicher Plausch auf der Straße

Das Lachen von Jeanette

Ein schattiges Plätzchen im Garten

Ein Buch, dazu ein Glas Wein

Bei allem, was ihn erfreute

griff er in die Tasche hinein

   

Und nahm eine Bohne und ließ sie von links

in die rechte Tasche wandern

So wechselten sie in manch schönem Moment

von einer Tasche zur andern

Und abends da saß der Mann zu Haus

und schaute die Bohnen an

und dachte an all das Schöne vom Tag

und freute sich noch mal daran

  

Eine Tasse Kaffee am Morgen…

  

Die Bohnen, sie wurden täglich mehr

Und das fand der Mann so schön

„So hab ich gelernt die guten Momente

Eines jeden Tages zu sehen.“

  

Eine Tasse Kaffee am Morgen…

  

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Uwe Rahn

P.S. Und wenn Sie das Lied hören wollen, klicken Sie doch einfach hier.