Wann haben Sie bewiesen, dass es ihn gibt? Hallo?! Geht's noch?? Egal ob Partnerin, Kind oder Elternteil, anderer Verwandter oder allerbeste Freundin - wir sehen uns doch täglich oder wenigstens wöchentlich sprechen wir miteinander. Ich spinne doch nicht, den gibt's, den brauch ich nicht zu beweisen. Auch wenn wir mal nicht einer Meinung sind: Wir haben doch eine lebendige Beziehung. Die abstrakte Frage nach der Existenz unserer besseren Hälfte ist vollkommen absurd!
Wenn das so ist, dann sagt es mehr über unser Nicht-Verhältnis zu Gott als über unser Verhältnis zu ihm aus, wenn Menschen seine Existenz hinterfragt haben oder sogar beweisen wollten. Eine Beziehung will übrigens gepflegt werden - durch Regelmäßigkeit und durch Miteinander-Reden. Beten ist Reden mit Gott.
Manche beten mehrmals täglich, manche wöchentlich, bevorzugt am Sonn- oder Feiertag. Der Morgen oder der Montag ist eher die Zeit des Bittens und Vordenkens. Was haben wir vor? Was macht uns Sorge? Hilf gelingen, lass uns nicht allein! Der Abend oder das Wochenende dienen eher dem Nach-Denken. Was ist gelungen? Wofür müssen wir uns im Nachhinein entschuldigen? Wofür können wir danken? Das Schicksal welches Menschen hat uns besonders berührt? Es ist Zeit für Dank und Fürbitte. Es sind keine hoch gestylten Formulierungen nötig. Oft reicht ein Name oder ein Wort. Sagen Sie "Prüfung", "Sonnenaufgang", "TÜV" oder "Zahnarzt" und Gott versteht den Rest auch so. Nennen Sie einen Namen und stellen Sie wortlos eine Kerze auf. All das geht. Beten ist nicht schwer und pflegt unsere Beziehung zu Gott. Gut gemachte Werbung ist oft verkappt religiös. Aber kann denn wirklich nur eine Versicherung für sich reklamieren, "immer da" und "immer nah" zu sein?
Dirk Küsgen