EvangelischeEv. Kirche in Ennepetal, Gevelsberg, Haßlinghausen, und Schwelm

Drei sind aller guten Dinge!

Was verbinden Sie mit der Zahl „Drei“?

Drei sind aller guten Dinge, sagt man.

 

Uwe Rahn ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Schwelm

Wenn Sie noch jünger sind, denken Sie vielleicht an die Drei Fragezeichen.

Sind Sie Mathematiker, dann wissen Sie, dass Drei die erste Primzahl ist.

Drei Menschen sind die kleinste Gruppe.

Sportler kennen den Dreisprung und den Triathlon.

Im Märchen geht es oft um drei Wünsche.

Und auch für Theologen hat die Zahl eine wichtige Bedeutung: Es gibt die Heiligen drei Könige, die Auferstehung findet am dritten Tag statt.

Der Sonntag an diesem Wochenende trägt den Namen „Trinitatis“. Auch darin steckt die Zahl „Drei“. Es geht um die Dreieinigkeit oder auch Dreifaltigkeit. Gemeint ist, dass Gott sich in dreierlei Wesensarten offenbart hat: als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist.

Das klingt kompliziert und ist es auch. Zumindest haben Menschen lange darüber gestritten, wie das zu verstehen ist. Gibt es drei unterschiedliche Personen oder gehören alle zusammen?

Da haben es andere Religionen leichter. Das Glaubensbekenntnis im Islam lautet: "Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt, nur (und einzig) Allah und ich bezeuge, Mohammed ist der Gesandte Allahs."

Aber wir glauben doch auch an einen Gott - und nicht an drei! Das stimmt!

Wie kann man das erklären? Vielleicht ist es wichtig, dass wir uns zunächst vor Augen halten, dass wir nur das von Gott sagen können, was er uns selbst offenbart. Gott ist immer größer als unsere Vorstellung von ihm. In Jesus ist er uns nah gekommen. Er ist Mensch geworden, aber trotzdem Gott geblieben. Er hat als Gott unter Menschen gewohnt. Ja, er ist sogar wie ein Mensch gestorben. Nach seinem Tod ist er in sein Reich zurückgekehrt (Himmelfahrt). Und trotzdem spüren wir ihn (manchmal) unter uns. Menschen erfahren immer noch Gottes Nähe und seine Begleitung. Gott sei Dank! Aber warum? Weil Gottes Geist unter uns wirkt. Das haben wir Pfingsten bezeugt.

Vater, Sohn und Heiliger Geist sind also nicht auseinanderzureißen, in allen zeigt sich Gott.

Kompliziert? Mag sein, aber wie sollte Gott auch leicht zu erklären sein, wenn wir uns Menschen oft selbst nicht verstehen? Ich finde es toll, dass Gott, der Vater, uns in seinem Sohn ganz nah gekommen ist, und dass ich ihn heute noch mitten unter uns weiß.

Ich wünsche Ihnen viele Gottesbegegnungen!

Ihr Pfarrer Uwe Rahn