Aber im Kirchenjahr ist der Advent keine perfekte Idylle, er ist der Weg auf Weihnachen zu. Eine Vorbereitungszeit. Da muss nicht alles sofort fertig sein. Wir können alles mit hineinnehmen, was uns zurzeit beschäftigt. Unsere Sehnsucht nach der heilen Welt zu Weihnachten, unsere Sorgen um die Krisen um uns herum, die Angst vor Krankheit und wirtschaftlichen Problemen.
Auch die biblischen Texte, die wir im Advent lesen, erzählen zunächst nichts von einer heilen Welt.
Der Prophet Jesaja schreibt:
„Schau hin: Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker. “
Das ist nicht anheimelnd und nichts weckt Vertrauen in die Zukunft. Dieses Szenario macht eher Angst. „Schau hin!“ sagt der Jesaja. Mach dir nichts vor. So ist die Realität.
Doch wir müssen den ganzen Text hören: „Steh auf! Freue Dich! Dein Licht kommt! Schau hin: Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völker. Aber über dir geht Gottes Licht auf, sein Glanz erscheint über dir.“
Da gibt es einen Perspektivwechsel. Steh auf! Sieh über den dunklen Horizot hinaus, wie es hell wird. Über dir erscheint Gottes Glanz. Nicht wir haben es geschafft, die Welt zu erhellen, sondern Gott, der uns entgegen kommt, bringt sein Licht mit. Das verändert alles. Es schafft keine unechte Idylle. Es ist ein Hoffnungszeichen, das hinweist auf Gottes Versprechen, uns Frieden zu bringen und uns heil zu machen.
Im Advent gehen wir auf diese Ankunft Gottes mitten in unserer verletzten Welt zu. Und Weihnachten werden wir wieder die Botschaft der Engel hören: Fürchtet euch nicht! Für euch ist der Heiland geboren!
Ich wünsche Ihnen eine gute Erfahrungen auf dem Adventsweg bis Weihnachten.
Ihre
Maria Magdalena Weber