Wenn doch jemand wusste, was kommen wird, dann Jesus! Und wenn ihm das so vor Augen steht und er auch weiß, dass Gott bei ihm ist, warum hat er dann Angst? Das war dann wohl doch nicht alles so einfach für ihn. Mich wundert das, und dann finde ich es auch wieder menschlich und so tröstend. Wenn ich nämlich Angst habe, bin ich in guter Gesellschaft. Und Angst gibt es ja genug, finden Sie nicht?
Manche Politiker/innen provozieren bewusst diese Angst, auch manche Medien. Sie leben davon, Angst zu machen. Und wir sprechen unterschiedlich darauf an. Ich habe z.B. keine Angst vor Fremden. Ich bin ja in einem Kolping-Hotel groß geworden, da waren jeden Tag Fremde um mich. Andere aber haben Angst vor fremd aussehenden Menschen oder vor bestimmten Religionen. Mir machen eher politische Extremisten Angst. Aus der Geschichte kann ich nämlich sehen, dass sie ein Land zerstören können. Wieder andere haben z.B. vor dem Computer-Kram Angst, vor Krieg, vor Umweltkatastrophen, vor Krankheiten oder vor der Zukunft insgesamt. Hand auf's Herz: Auch Sie haben Angst vor irgendwas.
Wohin mit der Angst, frage ich mich. Ich finde es gut, wenn Angst nicht zur Gewalt oder Hass führt, sondern wenn man sich ihr stellt. Gut ist es z.B. die Hintergründe des eigenen „Angst-Themas“ zu ergründen. Durch die digitalen Nachrichten-Blasen in denen manche stecken, ist das nicht immer leicht. Aber es gibt noch was: Was macht Jesus? Er geht mit seiner Angst zum Vater und nimmt sich Zeit zum Beten. Voll erstaunen stelle ich fest, dass ihn genau das stark machte für seine Zukunft.
Ich sag Ihnen heute also nicht: „Keine Angst!“, sondern: Stellen Sie sich Ihren Ängsten. Dann sind Sie nicht allein.